Ein trauriger Anblick: Wo im Schmeiental bei Frohnstetten einst ein lichter Hangwald stand, schaut man jetzt nur noch auf kahle Flächen und Baumstümpfe. Foto: Neusch Foto: Schwarzwälder-Bote

Albverein: Frohnstetter sind mächtig verärgert / Jahrelang hatte der Verein die Landschaftspflege organisiert

Verärgerung und Enttäuschung über den Kahlhieb im Bereich der Frohnstetter Hütte im Schmeiental herrscht bei Vorstand und Mitgliedern des Frohnstetter Albvereins.

Stetten a. k. M.-Frohnstetten. Bei der Hauptversammlung prangerte Vertrauensmann Wolfgang Seßler mit deutlichen Worten die seiner Meinung nach unverhältnismäßige Aktion des Sigmaringer Landratsamts und des Regierungspräsidiums Tübingen an und prophezeite, dass der Verein für weitere Landschaftsschutzmaßnahmen in diesem Areal wohl nicht mehr zur Verfügung stehe.

Seit mehr als 20 Jahren organisieren die engagierten Naturschützer des Albvereins ehrenamtlich jährlich im Herbst eine Landschaftsschutzaktion im Schmeiental rund um die Frohnstetter Hütte und den markanten "Donefelsen". Dabei wurden, stets in Abstimmung und zur vollsten Zufriedenheit des Landratsamts, die dortigen Wacholderheiden von Hecken und Gestrüpp freigeschnitten sowie die empfindlichen Magerwiesenflächen behutsam ausgelichtet. Was aber nun, wenige Wochen nach der diesjährigen Aktion, passiert ist, das verschlug den Frohnstetter Albvereinsmitgliedern dann doch die Sprache: "Die Arbeit von drei Tagen war komplett für die Katz", so das frustrierte Resümee des Vertrauensmanns. Eine von Amtsseite beauftragte Firma hatte einen veritablen Kahlhieb im gesamten Hangbereich und rund um den Felskopf des "Donefelsens" vorgenommen, dem fast alle Bäume zum Opfer fielen.

Das Gelände in einem der beliebtesten Naherholungsziele der Gegend gleiche inzwischen eher einer Mondlandschaft als einem naturnahen Erlebnisraum, wo man sich gerne aufhalte, so Seßler: "Jahrelang hat man uns für unsere Aktionen gelobt, und jetzt sollen wir auf einmal alles falsch gemacht haben?"

Der Vertrauensmann und seine Mitstreiter verstehen die Welt nicht mehr. Ein stärkeres Auslichten des Geländes, um der vielfältigen Flora der dortigen Magerwiesen mehr Licht zu bieten, hätten die Verantwortlichen des Albvereins sicher mitgetragen, auch wenn dafür einige Bäume hätten gefällt werden müssen, "aber musste es wirklich ein kompletter Kahlschlag sein?", fragt Seßler.

Rückgängig machen lasse sich diese Aktion sicher nicht mehr, aber eine Erklärung für diese aus Sicht des Albvereins absolut unangebrachte Radikalmaßnahme könne man wenigstens noch erwarten, meint der Vertrauensmann.