Glälnzend: der Auftritt der jungen Musiker. Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Musikverein Frohnstetten überzeugt Publikum beim Advents- und Jahreskonzert

Von Karl-Peter Neusch

Stetten a. k. M. Es war ein Hörerlebnis erster Güte, das Advents- und Jahreskonzert des Musikvereins Frohnstetten in der Hohenzollernhalle. Und das mit einer ungewöhnlichen Besetzung.

Wohl noch nie in der langen Geschichte des Vereins hat eine jüngere Kapelle den musikalischen Höhepunkt im Jahr bestritten. Junge Gesichter wohin man blickte – kein Wunder, hat doch Musikdirektorin Christine Burkhart zahlreiche junge Talente in die aktive Kapelle integriert. Sie gab ihnen schon beim ersten großen Auftritt die Chance, einem breiten Publikum ihr Können zu demonstrieren.

Ihr Mut zu diesem Schritt zahlte sich aus. Die Musiker zahlten das ihnen entgegengebrachte Vertrauen mit einem couragierten Auftritt zurück und glänzten zudem bei verschiedenen Solostücken.

Christine Burkhart hatte ihr Programm bewusst auf die spielerischen Möglichkeiten der jungen Musiker abgestimmt und den Schwierigkeitsgrad nicht zu hoch angesetzt, dafür aber, sehr zur Freude des Publikums, den Schwerpunkt auf den Unterhaltungswert der dargebotenen Stücke gelegt.

Schon beim Auftakt mit der Jugendband des MV Frohnstetten wurde deutlich, dass die Nachwuchsförderung im Verein einen hohen Stellenwert genießt. Die drei Stücke von Jacob de Haan aus der Reihe "Band Time" verlangten einiges an Konzentration und spielerischem Können, was die Jüngsten des Vereins aber mit Bravour meisterten.

Die Riesen schmelzen dahin

Das Hauptorchester nahm das Publikum danach zu einem Streifzug durch alle Genres moderner Blasmusik mit. Die Bandbreite reichte von einfühlsamen konzertanten Stücken über karibische und spanische Klänge bis zum beschwingten Big-Band-Sound. Das Motiv der Berge bestimmte den Auftakt, wobei vor allem die wunderbar feinfühlige Interpretation von "Schmelzende Riesen" von Armin Kofler unbestritten zu einem Höhepunkt wurde. Bei geschlossenen Augen entstanden musikalische Bilder von majestätisch erhabenen Gletschern, deren Klagelied über den stetig fortschreitenden Rückgang infolge der Klimaerwärmung und von einem Hoffnungszeichen, dass es nicht zu spät ist, diese gewaltigen Naturphänomene zu retten.

Dass Musiker auch Gesangstalente sein können, bewies Harry Kempf. Er verlieh mit seiner beeindruckenden Bassstimme dem von Peter Kleine Schaars arrangierten Jazz-Klassiker "On the Sunny Side of the Street" eine besondere Note.

Maßgeblichen Anteil am Erfolg des Konzertabends hatte auch Moderator Michael Adelbert, der mal heiter und humorvoll, mal besinnlich und nachdenklich stets die passenden Überleitungen fand.

Mit donnerndem Schlussapplaus verabschiedeten die begeisterten Zuhörer erst nach zwei weiteren Zugaben die Musiker von der Bühne. Wie sagte doch ein Besucher am Ende? "Wer dieses Konzert nicht miterlebt hat, der hat wirklich etwas verpasst."