Der Um- und Anbau am Stettener Kindergarten Arche Noah ist in vollem Gang. Die Kinder in der Außenanlage freuen sich schon auf ihr neues Domizil. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Die Elternbeiträge steigen / Mehr Bedarf besteht an Personalstellen

Stetten am kalten Markt (sgr). Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Erweiterungen der Kindergartenöffnungszeiten mit dem damit einhergehenden zusätzlichen Personalaufwand zugestimmt, ebenso den leicht erhöhten Elternbeiträgen für die Kindergartenjahre 2017/18 und 2018/19.

Zudem hat das Gremium dem personellen Zusatzbedarf bei der evangelischen Kindertagesstätte grundsätzlich zugestimmt, vorausgesetzt, die Landeskirche beteiligt sich.

Wie deutlich wurde, war im Rahmen der Bedarfsplanung für das jetzige Kindergartenjahr mit einer Vollauslastung aller drei Stettener Einrichtungen zu rechen, wobei der Bedarf an Plätzen nicht gedeckt werden konnte. Deshalb wurde seinerzeit beschlossen, im Kindergarten Arche Noah eine zusätzliche Regelgruppe einzurichten. Schon 2015 wurde beschlossen, einen Anbau an diesen Kindergarten zu errichten, der sich mittlerweile in der Entstehungsphase befindet.

Bürgermeister Maik Lehn ging davon aus, dass die neuen Räume bis spätestens zum Beginn des Kindergartenjahrs 2018/19 bezugsfertig sind. So lägen die Baumaßnahmen im Zeitplan, und von den errechneten Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro seien zwischenzeitlich Arbeiten in Höhe von 829 892 Euro vergeben worden.

Auch die Arbeiten am Kindergarten in Frohnstetten seien zügig vorangegangen und konnten bereits abgeschlossen werden. So ist der Dachspitz ausgebaut worden, so dass unter anderem ein Materialraum und ein Arbeitszimmer für die Leiterin eingerichtet werden konnte. Ebenso laufe die energetische Sanierung der evangelischen Kindertagesstätte nach Plan. Die Fenster wurden bereits ausgetauscht, so dass Löcher für die Lüfter in den Außenwänden gebohrt sind und die Dämmungen angebracht werden können. Durch die stabilen, beziehungsweise leicht steigenden Geburtenzahlen habe sich gezeigt, "dass auch hier die Entscheidung für einen Erweiterungsbau richtig war", sagte Lehn.

Da von Eltern immer mehr die Ganztagesbetreuung nachgefragt werde, zeichne sich ein Engpass ab. Lehn riet dazu, mit den zuständigen Stellen über eine räumliche Lösung im Kindergarten Arche Noah zu sprechen, zumal sich die angespannte Situation mit dem neuen Erweiterungsbau bereits im Mai 2018 auflösen werde. Ina Brehm von der katholischen Verrechnungsstelle für Kindergärten zeigte die Entwicklung auf, wobei Elternbefragungen den Bedarf an zusätzlichen Betreuungszeiten ergeben haben. Deshalb bestehe für die "Arche Noah" in Stetten ein zusätzlicher Personalbedarf von 0,25 Stellen, für den Kindergarten in Frohnstetten 0,17 Stellen. "Das macht 10 000 Euro zusätzlich aus", benannte Lehn die Zahlen. Die Räte Daniel Sauter und Adrian Schiefer (FW) meldeten deswegen Bauchschmerzen an und versuchten, Stellschrauben zu finden, weil sie fürchteten, dass die personelle Finanzlast künftig für die Gemeinde nicht mehr tragbar sein könnte. Dennoch wollten beide, wie auch die anderen Ratskollegen "als familienfreundliche Kommune nicht an der adäquaten Betreuung der Kinder sparen". So stimmten alle den erweiterten Öffnungszeiten und dem zusätzlichen Personalbedarf zu, ebenso den moderaten Erhöhungen der Elternbeiträge. Bei Letzterem blieben sie sogar unter den Empfehlungen des Städte- und Gemeindetags, der bei den Regelkindern zu einer jährlichen Steigerung von acht Prozent riet. Fünf Prozent seien genug, befanden Lehn und seine Räte. Lediglich bei den Ganztageskindern, den Krippenkindern und der flexiblen Ganztagesbetreuung erhöhte der Rat den Beitrag etwas mehr, blieb aber immer noch unter den Empfehlungen des Städtetages.

Die Eltern können zudem für die zusätzliche Betreuung am frühen Morgen von 7 bis 7.30 Uhr oder am späten Nachmittag von 16 bis 16.30 Uhr noch einen Zeitbaustein dazu buchen.