Da nähen und werkeln die Helfer eifrig für das nächste Sommertheater in Stetten am kalten Markt. Foto: Feuerstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorbereitungen für das nächste Stettener Sommertheater sind in vollem Gang

Stetten a. k. M. (gfe). Seit Monaten laufen in der Heuberggemeinde die Vorbereitungen auf das nächste Sommertheater auf Hochtouren. Abend für Abend und Wochenende für Wochenende proben die zahlreichen Laiendarsteller im historischen Schlosshof.

Selbst bei schlechtem Wetter wird keine Pause mehr eingelegt. Schließlich steht in weniger als vier Wochen die Uraufführung des neuen Dorfspiels auf dem Plan. Bis dahin müssen die Texte wie im Schlaf sitzen, alles perfekt aufeinander abgestimmt sein, und auch die Massenszenen müssen wie am Schnürchen klappen.

Mehr und mehr Kulissen entstehen im Schlosshof die für das Stück "Weit vom Schuss – und mittendrin", kurz vor der Premiere kommt die große Tribüne für knapp 800 Zuschauer dazu. Das Theaterfieber grassiert längst wieder in der Gemeinde. Nur noch selten proben die Darsteller ohne Zuschauer, immer mehr stehen sie mit den Profis vom Theater Lindenhof Melchingen im Fokus der Öffentlichkeit.

Doch nicht nur auf der großen Bühne sind die Theatermacher am Proben und Werkeln. Auch hinter den Kulissen ist eine große Anzahl ehrenamtlicher Helfer mit den Vorbereitungen für das Bühnenwerk beschäftigt. Zwar stehen diese längst nicht so im Rampenlicht wie die Schauspieler auf der Bühne, doch wäre so ein großes Werk, wie es in Stetten alle vier Jahre inszeniert wird, ohne sie nicht machbar. Neben einem erprobten Organisationsteam, das Projektleiterin Claudia Mogg um sich schart, gehören dazu viele fleißigen Frauen, die in der Nähstube "mit heißer Nadel" am Werkeln sind.

Was die fleißigen Frauen unter der Regie von Kostüm- und Bühnenbildnerin Katharina Müller vom Theater Lindenhof und Elke Dreher in den vergangenen Wochen geleistet haben, kann sich wahrlich sehen lassen.

Vieles was benötigt wird, wird im Amtshaus fabriziert, so dass die meisten Gewänder der Schauspieler mit dem Gütesiegel "Made in Stetten a. k. M." versehen werden können. Manches kommt auch vom Theater Lindenhof oder wird vom Staatstheater Stuttgart ausgeliehen, zu dem Katharina Müller ihre Beziehungen spielen lässt.

Sozusagen gesichtslos

"Das Stück spielt ja vor und nach Ausbruch des ersten Weltkrieges, so dass wir jede Menge Soldaten einzukleiden haben", erklärt sie. Sie würden nicht nur von Männern, sondern teils auch von Frauen gespielt. "Nur die Soldaten, die man im Stück zuvor als Stettener kennen lernt, sollen vom Publikum auch wieder erkannt werden", erklärt sie, der große Rest solle "sozusagen gesichtslos" erscheinen.

Um diesen Effekt zu erreichen, müssten die Frauen in der Nähstube aus alten Militärdecken noch haufenweise Capes mit hohem Schalkragen fabrizieren, die – in Verbindung mit übergroßen Pickelhauben, die Müller aus Pappmaché bastelt – den gesichtslosen Soldaten entstehen ließen. "Immer montags haben wir hier verschiedene Anproben", erzählt Müller und lächelt "über das Tohuwabohu", das beim Besuch vieler Darsteller grade herrscht: "Immerhin müssen wir 130 Laiendarsteller ausstatten".

Vieles bringen die Darsteller aus ihrem Privatfundus mit. "Nach den Anproben haben wir meist diverse Änderungen zu bewältigen", sagt sie und ist angetan, "dass für die Näherinnen auch Neuanfertigungen kein Problem" seien. "Es ist einfach wunderbar wie hier alle gemeinsam an diesem großen Projekt arbeiten", schwärmt Müller: "Und das in einer beflügelnden Harmonie, dass es wirklich eine Freude ist."

Zwar sei schon vieles geschafft, doch ausruhen könne man sich noch lange nicht, spornt sie ihre Mitstreiterinnen an, die sich demnächst wohl mehrmals in der Woche treffen müssen: "Wenn alle weiter so an einem Strang ziehen, kann ja gar nichts schief gehen" ist sie überzeugt, während die Maschinen der eifrigen Näherinnen längst wieder auf Hochtouren rattern.

Die Premiere des Stücks beginnt am Freitag, 17. Juli, um 20.30 Uhr. Weitere Spieltermine sind 18. und 19. Juli sowie am darauf folgenden Wochenende, 24., 25. und 26. Juli, jeweils um 20.30 Uhr. Einlass ist ab 19.30 Uhr; Bewirtung bereits ab 18 Uhr. Produzent ist der "Förderverein Attraktive Region Stetten am kalten Markt" in Kooperation mit dem Theater Lindenhof in Melchingen.

Karten gibt es im Vorverkauf ab sofort bei Getränke Nolle, Radio Sauter und der Volksbank Albstadt, im Vorverkauf für zwölf Euro, an der Abendkasse für 15 Euro. Gegen Vorkasse ist eine Kartenreservierung auch über die Volksbank Albstadt unter der Telefonnummer 07573/95 42 22 möglich. Weitere Informationen im Internet: www.stettener-sommertheater.de