Marienkonzert: Männervolkalensemble brilliert in der Laizer Kirche – und will am nächsten Sonntag noch einen drauf setzen

Sigmaringen-Laiz (bö). Musikalisches Marienlob passt zum Marienmonat Mai – das Männervokalensemble Zollernalb unter der Leitung von Volker Bals hat den Besuchern der Kirche St. Peter und Paul in Laiz – unterstützt von Solisten – ein besonderes Erlebnis beschert.

Anfangs sangen die Männer von beiden Emporen, begleitet von Volker Bals an der Orgel, ein "Ave Maria" von Vicente Goicoechea. Der Gruß des Engels Gabriel war im weiteren Verlauf noch in sechs weiteren Vertonungen zu hören, darunter in italienischer Sprache in einer Komposition von Bepi di Marzi.

Dekan Christoph Neubrand lenkte in seinen einleitenden und verbindenden Worten die Gedanken auf das Pfingstfest und das Lob der Gottesmutter. Über einen Gesang von Jacob Arcadelt, vom Ensemble unter der Leitung des Vizedirigenten Erich Schneider gefühlvoll vorgetragen, hat Franz Liszt eine Bearbeitung geschrieben, die Volker Bals mit leisen, weichen Registern auf der Orgel spielte.

Sein Programm ergänzte der renommierte Männerchor mit drei interessant gestalteten Werken, die Bals jeweils am Cembalo begleitete: Annika Kühn spielte eine Sonate für Gambe und Cembalo von Georg Friedrich Händel. Gekonnt ahmte sie mit ihrer Viola den Klang der Gambe nach und bezauberte mit Leichtigkeit und Spielfreude.

Spannungsbogen bis zum Ende

Tenor Heinz Dangel, selbst Sänger im Männervokalensemble, sang das "Ave marstella" aus der berühmten "Marienvesper"von Claudio Monteverdi und verband mit geschmeidiger Stimme Gregorianik und konzertante Musik. Die Schülerin Julia Wetzel begeisterte mit ihrem virtuosen Spiel auf der Blockflöte, einer Sonate aus dem frühen 17. Jahrhundert von Giovanni Battista Fontana. Mag es dem einen oder anderen Zuhörer zwischendurch auch nach begeistertem Applaus zumute gewesen sein, so hatte der Abend doch einen so schönen Spannungsbogen, dass die Zuhörer ihren Beifall gerne bis zum Ende aufsparten. Mit einigen seltener gespielten Kompositionen – Jacques Nicolas Lemmens "0 sanctissima", Piotr Janczak "Sanctus" und Rolf Lukowsky "Pater Noster", die sich von der bekannten Literatur der Marienlieder durch romantische Klänge und feine, leise Töne, herbe Dissonanzen und Reibungen abhoben.

Das schöne an den Werken zeitgenössischer Komponisten war, dass die Sänger die wenigen Takte von klaren Linien und Harmonien wohltuend in charmanter Weise zum Klingen brachten. Mit dem "Ave Maria" von Cesar Franck, des Heinz Dangel von der Orgelempore herab sang, korrespondierend mit dem von Vizedirigent Fritz Kottmann geleiteten Chor, endete der Abend – offiziell. Denn dem langen, herzlichen Beifall, für den Vorsitzender Herbert Birmele dankte, folgte noch eine Komposition von Dimitrij Bortnjanskij, eine Bitte an den Allerhöchsten um das Geschenk des Friedens.

 Wer den Abend in Laiz versäumt hat, ist zum Gottesdienst am Sonntag, 29. Mai, ab 19 Uhr im Kloster Gorheim eingeladen. Dort gestaltet das Männervokalensemble Zollernalb den Gottesdienst musikalisch mit.