Rege Gespräche hat Maik Lehn (rechts) mit den Frohnstettern geführt. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Maik Lehn, Bürgermeisterkandidat in Stetten a. k. M., stellt sich den Fragen der Bürger

Von Susanne Grimm

Stetten  a. k. M.-Frohnstetten. Rund 100 Zuhörer haben dem ersten Bürgergespräch beigewohnt, zu dem Maik Lehn, einer von fünf Bewerbern ums Amt des Stettener Bürgermeisters, ins Gasthaus "Schwanen" eingeladen hatte.

Ehe sie dem Kandidaten mit ihren Fragen zu Leibe rückten, hörten sie sich erst einmal an, was der 38-jährige Diplom-Verwaltungswirt, der im Rathaus von Gailingen am Hochrhein Teamleiter des Bürgerservice und der zentralen Dienste ist, in die Waagschale werfen kann. Lehn ist in Orsingen-Nenzingen zu Hause; er sitzt dort seit 1999 für die CDU im Gemeinderat, ist aber, worauf er nachdrücklich hinwies, parteilos.

Dass er von auswärts kommt und bisher nichts mit Stetten zu tun hatte, ist in seinen Augen kein Handicap – dank dieser Distanz, erklärte Lehn in seiner Replik auf eine Anfrage von Hubert Stehle – wäre er als Bürgermeister unbefangen, neutral und durch keinerlei Verpflichtungen vorbelastet.

Stehle hatte seine Frage mit Blick auf die Bewerbung des Lokalmatadoren Adrian Schiefer gestellt; Lehns augenzwinkernde und dabei überraschend direkte Antwort – "Wählen Sie Maik Lehn, dann bleibt Schiefer im Gemeinderat, und Sie haben zwei gute Männer im Rathaus" – wurde mit Gelächter und spontanem Applaus quittiert.

Seit langem wird der Disput geführt

Ein Frohnstetter Thema sprach Michael Adelbert an, nämlich das Wahrzeichen des Orts, die Hilb. Seit langem wird zwischen Ortschaftsrat und Gemeinde ein Disput darüber geführt, wie die Sicherheit an der historischen Wasserstelle im Ortsmittelpunkt gewährleistet werden könnte. Gitter oder ähnliche Requisiten würden die optische Erscheinung des Naturdenkmals beeinträchtigen, finden die Frohnstetter, wohingegen die Verwaltung auf Sicherheitsvorkehrungen drängt.

Welche Position nehme Lehn ein, wollte Adelbert wissen. Der bedauerte, feststellen zu müssen: "Wenn ein Unglück passiert, wird der Staatsanwalt fragen, wer seine Aufsichtspflicht verletzt hat." Und die liege nun mal, weil sich die Hilb im Ort befinde, bei der Gemeinde.

Indes seien auch die Eltern und die Allgemeinheit verpflichtet, ein oder mehrere Augen auf spielende Kinder zu haben. Er werde das Thema auf jeden fall einmal mitnehmen.

Die Bundeswehr, Stettens größter Arbeitgeber, betraf eine Frage, die Alt-Gemeinderat Karl-Otto Dreher an den Kandidaten richtete: Was, wenn sie nun doch nicht auf Dauer dableibe – es habe sich ja gezeigt, wie schnell auf höchster politischer Ebene gefällte Standortentscheidungen Makulatur werden könnten.

Die Lösung solltevon Dauer sein

Lehn gab sich zuversichtlich: "Ich gehe davon aus, dass das Verteidigungsministerium ein sicheres Konzept hat. Wenn hier rund 120 Millionen Euro investiert werden, dann darf man unterstellen, dass die Lösung von Dauer ist."

Weitere Themen, mit denen die Frohnstetter den potenziellen Bürgermeister konfrontierten: der öffentliche Personennahverkehr, der demografische Wandel, der Erhalt der Infrastruktur – und immer wieder die Vereinsförderung.