Bürgermeister Thomas Noé (rechts) würdigte die Verdienste von Johannes Hertkorn. Foto: Schwarzwälder-Bote

Sportschützenverein Wachendorf zeichnet auch Johannes Hertkorn für Verdienste aus

Von Marly Scharnowski Starzach-Wachendorf. Viel Grund zum Feiern hatte der Sportschützenverein Wachendorf angesichts seiner Erfolge. Mit drei Böllerschüssen wurden die Ereignisse eingeleitet.

Mit insgesamt 15 Medaillen (neun Einzel- und sechs Staffelmedaillen) im Gepäck kehrten die Starzacher Sommerbiathleten von den deutschen Meisterschaften in Oberhof zurück. Dabei stand jeder Sportler des Teams mindestens einmal auf dem Podest. Erfolgreichste "Medaillenhamster" waren Judith Wagner mit drei Gold- und zwei Silbermedaillen, Tobias Giering (1 Gold, 3 Silber und 1 Bronze) und Alexander Görzen (1 Gold und 3 Silber). Michael Herr errang zwei Mal Silber und ein Mal Bronze, Daniel Hummel ein Mal Silber und Martin Vollmer ein Mal Bronze.

Die zierliche Judith Wagner wollte es wissen. Mit guter Kondition und optimalem Training erkämpfte sie bei der Europameisterschaft im slowakischen Osrblie die Bronzemedaille und konnte die erste Europameisterschaft-Einzelmedaille bei den Aktiven seit 2003 mit nach Hause bringen.

In seiner kurzen Ansprache dankte Bürgermeister Thomas Noé dem Verein. Nicht nur er, sondern ganz Starzach ist stolz auf den Verein, er dient als Aushängeschild für Erfolg und gute Vereinspolitik. Die Freude war ihm förmlich anzumerken, er packte einiges an Geschenken aus.

Dies wäre genügend Grund zum Feiern, wenn es da nicht noch ein Ehrenmitglied, das seit 46 Jahren dem Verein die Treue hält, gäbe.

Noé überreichte zur Überraschung aller Anwesenden Johannes Hertkorn die Ehrenurkunde mit Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für seine langjährigen ehrenamtlichen Verdienste.

Johannes Hertkorn trat dem Schützenverein schon früh bei. In all den Jahren gab es kaum ein Amt, das er nicht schon ausgeübt hat. Ob trösten oder motivieren der Mitglieder, ob organisieren, die Vereinspolitik bestimmen oder kräftig am Bau mitarbeiten alles war wichtig für ihn und seinen Verein. "Er ist und war das Rückgrat des Vereins", so Thomas Hertkorn der Vorstand des SSV. Sein Stellvertreter Eugen Schüle betonte, dass Johannes Hertkorn über 1000 Stunden Arbeit am Schützenhausbau geleistet habe.

Der bescheidene Johannes Hertkorn meinte in seiner kurzen Rede: "Das ist nicht der Rede wert". Er war sichtlich bewegt und hat sich sehr gefreut. Stolz und glücklich war auch seine Frau, die ihm einen herzhaften Kuss aufgedrückt hat.

Der Verein umfasst 110 Mitglieder aller Altersklassen. Wie in allen Vereinen mangelt es am Nachwuchs. Dabei ist der SSV sehr offen. Durch das Ferienprogramm konnten zehn interessierte Jugendliche gewonnen werden. Eine erstklassige Schießanlage ist vorhanden, neben den üblichen Gewehren kommen demnächst noch zwei Lichtgewehre hinzu. Verantwortungsvolles Umgehen und Verständnis für Waffen sei der erste Schritt gegen den Missbrauch. Jeder Interessierte ist für Schnupperstunden eingeladen.