Die Oberhexe führt Böses im Schilde. Foto: Mittelstaedt Foto: Schwarzwälder-Bote

Zehn junge Mimen spielen "Die Hexenprüfung" / Ensemble tauscht Rollen bei den beiden Vorstellungen

Von Harald Mittelstaedt

St.  Georgen. Etwas Bammel hat ten die zehn jungen Schauspieler laut Regisseurin Johanna Zelano schon vor der Premiere des Kinderstücks "Die Hexenprüfung" aus der Feder von Samira Rippegather. Angespannter als üblich war nach eigener Aussage auch sie selbst. "Wir haben in der Theaterwerkstatt ein Experiment gewagt und bei den Darstellern eine Altersspanne von sechs bis sechzehn Jahren ausprobiert", berichtete sie vor der Premiere im Theater im Deutschen Haus.

Seit September hatten die Akteure einmal wöchentlich das anspruchsvolle Bühnenstück einstudiert. Die Probenarbeit hat sich wahrlich gelohnt. Das zehnköpfige Ensemble spielte bei der Premiere engagiert und fehlerfrei auf.

Zur Geschichte: Die Hexen Merle und Nele möchten endlich eine Hexentochter haben. Dazu müssen sie nach 200 Jahren erneut eine Prüfung ablegen, um zu beweisen, dass sie zu verantwortungsvollen Hexenmüttern taugen. Erschwerend kommt hinzu, dass sie bereits zum dritten Mal an dieser Prüfung teilnehmen und sie bei einem weiteren Scheitern keine weitere Chance erhalten.

Alle Anstrengungen werden boykottiert

Boykottiert werden die Anstrengungen der beiden Wunschmütter von der bösen Oberhexe. Diese fürchtet den frischen Wind, der mit den verhassten Junghexen durch den Hexenwald weht. Zusammen mit den opportunistischen Helfern Äuglein und Öhrchen versucht die Oberhexe, den Prüflingen Merle und Nele ständig Knüppel zwischen die Beine zu werfen. So beispielsweise, als sie die Hexenbestellungen der angehenden Mütter vertauscht und dadurch erreichen will, dass sich Merle und Nele mit den "unpassenden" Kindern Mara und Jule immer wieder zanken und somit als mütteruntauglich erweisen.

Das Intriganten-Trio hat die Rechnung aber ohne die einfallsreichen Hexen und besonders der listigen Katze von edlem Geblüt gemacht. Ein von ihnen gebrauter "Wahrheitstrank" bewirkt, dass die böse Oberhexe vor dem gestrengen Hexenrat ungewollt ihre Intrigen ausposaunt. Schlussendlich können Merle und Nele endlich ihre inzwischen ans Herz gewachsenen Töchter für immer in die Arme schließen.

"Man sieht, von Kindern kann man viel lernen, wenn man sich von ihnen nicht auf der Nase herumtanzen lässt", stellte Regisseurin Johanna Zelano am Schluss der gelungenen Premiere fest. Dass sie auf die junge Truppe zu recht stolz sein kann, bewies nicht nur der anhaltende Beifall der jungen und älteren Besucher sondern auch die großartige Darstellung der einzelnen Charaktere. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die zehn jungen Schauspielschüler bis auf Amelie Fobel (Merle) in der Sonntagsaufführung in andere Rollen schlüpften.

Für die Requisiten sorgt Familie Kohnen

Die Rollen bei der Premiere am Samstag: Oberhexe (Johanna Davidsen), Merle (Amelie Fobel), Nele (Leonie Heidinger), Mara (Lisa Früh), Jule (Laura Rak), Katze (Leonora Davidsen), Öhrchen (Johanna Kohnen), Äuglein (Nadine Haas), Hexenrat (Elisa Aberle, Laura Haas, Hannah Rist). Für die Tonaufnahmen war Christoph Sengle, für die Technik Sebastian Lauster verantwortlich. Für das beeindruckende Bühnenbild und die Requisiten sorgte Familie Kohnen. Fotos steuerte Annalena Zelano bei.