Norbert Bürger zeigt bei seinem Auftritt sein Talent an der Gitarre. Fotos: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Kabarett: Norbert Bürger zeigt alle Facetten eines Rockkonzertes bei Auftritt im Theater im Deutschen Haus

Rockige Klänge gepaart mit jeder Menge Humor – Norbert Bürger begeisterte am Wochenende das Publikum im Deutschen Haus. Die mussten während des Auftritts bei Bürgers "Stagediving" auch selbst zupacken.

St. Georgen. Viel zu lachen hatten die Besucher beim preisgekrönten Musiktheater "From the Hell" mit dem Kabarettisten Norbert Bürger. Schon sein Erscheinen auf der Bühne sorgte für Schmunzeln. Ein akkurat gezogener Mittelscheitel, die Haare mit Pomade eingeschmiert, ein buntes Hemd und eine schwarze Lederhose, die mit zwei Sicherheitsnadeln zusammengehalten wird, passen zu seinem wenig aussagenden Gesicht.

Nebel- und Loopmaschine kommen zum Einsatz

Mühsam kramt er das Plektrum für sein Gitarrenspiel aus einem um den Hals getragenen Beutel. Die Bühne ist fast vollständig belegt mit seinen Hilfsgeräten. So entsteht durch seine Loopmaschine sowie Beatbox eine ganze Band und eine Nebelmaschine sorgt für schummerige Atmosphäre.

Wie es sich für einen richtigen Rocker gehört, ziert sein linkes Handgelenk ein Stachelarmband. Bei den selbst getexteten Liedern singt er auf Englisch und auf Deutsch. Zum Inhalt braucht er nicht viel zu sagen, seine Mimik und Gestik sprechen für sich. So singt Bürger "Rock’n’Roll is in my Heart" oder "No Money, No Funny".

Da nuschelt er mit dem Plektrum im Mund, verschluckt beinahe das Mikrofon und experimentiert mit seiner Gitarre. Die Besucher lachen den ganzen Abend über ihn und sein Getue und amüsieren sich prächtig.

Auf der Bühne ist ein Totenkopf zu sehen. Bürger erklärt, dass dieser von seinem Schwager Hans ist, der bei einem Konzert umgekommen ist. Plötzlich ertönt die Stimme von Hans aus dem Hintergrund und er wünscht, dass Bürger Wolfgang Petrys Song "Wahnsinn" spielen solle. Damit ist Hans endlich erlöst, sagt Bürger und wirft den Totenkopf hinter den Bühnenvorhang.

Zurück auf der Bühne reißt er sich das Hemd vom Leib

Zum Schießen ist Bürgers Versuch, einen Notenständer aufzubauen. Er verrenkt sich komplett, legt die Blätter auf. Alle im Saal warten nun darauf, dass er wie angekündigt nach Noten spielt. Der Kabarettist gibt dem Notenständer einen kräftigen Tritt, sodass dieser in der Ecke landet.

Zum Finale erklärt Bürger, dass zu einem Rockkonzert-Finale "Stagediving" – der Sprung des Sängers der Konzertbühne in das Publikum –dazu gehört. Einige im Saal springen zur Bühne, er wirft sich auf diese und wird so über den Köpfen der Besucher weiter getragen. Zurück auf der Bühne reißt er sich das Hemd vom Leib und wirft es zusammen mit einem Schuh und dem Plektrum in die Zuschauer. Mit nacktem Oberkörper spielt er weiter. Rhythmischer Beifall begleitet das Spiel.

Als Bürger die Bühne verlässt, wollen die Zugabe-Rufe nicht enden. Jetzt verlangt er ein Mineralwasser, bittet um Licht im Saal und darum, die Bühne zu verdunkeln. Nun beweist er abermals, wie gut er Gitarre spielen kann. Leise getragene Musik wie "The Girl von Ipanema", "Summertime" oder "Mackie Messer" lädt die Besucher noch zum Verweilen ein, um den amüsanten Abend so langsam ausklingen zu lassen.