"Steg" stellt im Gemeinderat die Vorgehensweise für die nächsten Jahre vor / Stillstand darf es nicht mehr geben

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Für ein Stadtentwicklungskonzept stimmte der Gemeinderat. Die Architekten Bernd Kujacinksi von der "Steg Stadtentwicklung GmbH" und Dörte Meinerling vom Architekturbüro "Hoch 3" stellten die Pläne vor.

Das Entwicklungskonzept sei dringend notwendig, um Zuschüsse zu erhalten und den Richtlinien der Städtebauförderung zu entsprechen, so Bürgermeister Michael Rieger. Das Regierungspräsidium erwarte aber ein Konzept.

Bisheriger Ansatz war laut Stadtbaumeister Reinhard Wacker, von Kristallisationspunkten ausgehend Sanierungsbgebiete zu entwickeln. Neuer Ansatz sei die gesamtheitliche, die ganze Stadt umfassende Betrachtung. Der Innenstadtwettbewerb fließe im Idealfall mit ein.

Leitbild sei die Frage "Wo wollen wir mit der Stadt hin?", so Kujacinksi. Die STEG kümmere sich um Beteiligung der Bürger, Moderation oder Fördermittelmanagement. Es gehe um Themen wie Wohnen, Wirtschaftsstandort, Mobilität, Ökologie oder "die Stadt als Marke". Grobe Ziele wie Elektromobilität oder energetische Sachverhalte sollten auf kommunales Handeln heruntergebrochen werden.

Laut Meinerling ist eine niederschwellige Beteiligung der Bürger wichtig. "Vom Zuschauer zum Mitgestalter", so Kujacinksi. Alle seien zum Mitgestalten eingeladen.

Notwendige Vorarbeiten seien eine intensive Bestandsaufnahme, Workshops, Haushaltsumfragen oder eine Stärken-Schwächen-Analyse. Hilfreich sind Organisatoren, die sich um bestimmte Projekte kümmern oder ein Entwicklungsbeirat. Im Idealfall führe dies zu einem ortsspezifischen Handlungskatalog mit "Maßnahmen und Zielen, die sie umsetzen wollen".

"Wir sollten uns auf den Weg freuen den wir vor uns haben", so Rieger. Die Bürger müssten dies mittragen. Er erinnerte an "St. Georgen 2000". Trotz sehr viel motivierter Bürger sei so gut wie nichts umgesetzt worden. "Das wird uns nicht wieder passieren."

Gerhard Jäckle (Freie Wähler) war für die Pläne und mahnte, die Verkehrs- und Parkraumsituation sowie die Tiefgarage mit in die Klausurtagung zu nehmen. Nach Meinung von Wacker wäre es vernünftiger, das im Ideenwettbewerb zu beleuchten. Oliver Freischlader (SPD) wünschte sich eine deutlich frühere Umsetzung eines neuen Verkehrskonzepts. Hansjörg Staiger (SPD) verwies auch auf "St. Georgen 2000" und das Stadtentwicklungskonzept 2020. Er mahnte, dass man dieses Mal wirklich nach vorne kommen und die richtigen Dinge umsetzen müsse. Georg Wentz (FDP) nannte es hanebüchen, dass damals so wenig umgesetzt worden sei. Kujacinksi bestätigte, dass alle Ortsteile in die Planungen einbezogen werden sollen. Hans-Peter Rieckmann bemängelte die Abgrenzung von Sanierungsgebiet und Ideenwettbewerb nach bestimmten Straßen und plädierte für eine Ausweitung. Man werde dies untersuchen, versprach Rieger.

Manfred Scherer (CDU) fragte nach dem zeitlichen Ablauf. Kujacinksi sprach von zwölf bis 18 Monaten, einer Klausurtagung etwa im Herbst und der Ergebnispräsentation zum Sommer 2016.

Für das Stadtentwicklungskonzept genehmigte der Gemeinderat rund 72 000 Euro, für die Erarbeitung des Grobkonzepts 5700 Euro.