Achim Maier (rechts) und Torsten Mann berichten über die traditionsreichen, aber innovativen Produkte von A. Maier. Foto: Schwarzwälder-Bote

Porträt: Forum am Bahnhof bietet Firmenpräsentation / Ursprung im Stockwald

St. Georgen. Im Rahmen der Reihe zu Firmenpräsentationen ging es im Forum am Bahnhof (FaB) um "A. Maier Präzision". Die Geschäftsführer Achim Maier und Thorsten Mann berichteten von einer aufwändigen Zeigerproduktion.

Es handle sich um eine der frühesten Firmen der Stadt, so Helmut Deusch vom FaB. 1852, im Jahr seiner Gründung, habe König Wilhelm von Preußen regiert und sei das erste dampfbetriebene Luftschiff geflogen. Wesentlicher Faktor langlebiger Unternehmen sei Innovationskraft. Er selbst habe als Neunjähriger etwas davon mitbekommen, als die Maier-Kinder 1946, bei einem der kältesten und schneereichsten Winter St. Georgens, Tunnel durch Schneeberge am Straßenrand gruben.

Laut Maier begann die Firmengeschichte vor 165 Jahren im Stockwald mit seinem Ur-Urgroßvater. Der war Uhrenschildermaler, stellte später aber auch Uhrenkästen und komplette Uhren her, ab 1914 verstärkt deren Bestandteile. 1921 entstanden erste Zeiger für Automobile. Die gingen unter anderem an eine Firma die heute unter dem Namen "Continental" bekannt ist.

1940 kauften die Inhaber Firmengebäude und Wohnhaus der Schultheisschen Emaillewerke. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand A. Maier auf der Demontageliste. Viele Maschinen wurden beschlagnahmt. So konnte nur in kleinem Rahmen pro duziert werden. Die Firma widmete sich vor allem Haushaltsgegenständen wie Tee-Sieben oder Zigarettenwicklern.

Nach der Währungsreform im Jahr 1948 ging es aufwärts. 1952 entstanden zwölf Millionen Zeiger, darunter der erste Lichtführungszeiger für die Automarke BMW. Die Zeiger erforderten viel Aufwand, so dass bis in die 1990-er Jahre immer wieder Firmenerweiterungen auf dem Plan standen. Ganz zu Beginn fiel der Bautätigkeit eine alte Lagerhalle zum Opfer, die laut Maier für seine Cousins ein wunderbarer Spielplatz war. Kurios ist, dass das Unternehmen dafür verantwortlich war, dass es eine einige Zeit bei örtlichen Fahrradhändlern keine Fahrradfelgen mehr zu kaufen gab. Die brauchte A. Maier nämlich zum Aufwickeln von Draht.

Ende der 1950-er Jahre kam eine Kunststoffspritzerei, 1989 ein Reinraum. Lichtsimulationen sorgen dafür, dass Zeiger, mittlerweile Designerobjekte, schon im Planungsstadium realitätsgetreu dargestellt werden können.

Geprägt war und ist die Firmengeschichte vom Drang zur Automatisation, auch bei der Fertigung von Teilen für die Handyindustrie. Maier zeigte Fotos von komplizierten Fertigungsmaschinen die zum Teil in Eigenregie gefertigt wurden.

Die Firma zeichne Tradition, Verlässlichkeit und Beständigkeit aus, sodas Unternehmen Zeiger, die es schon vor 30 bis 40 Jahren gab. Trotzdem ist die Firma modern und auf Zukunft eingestellt. Die neueste Errungenschaft ist eine Anlage, um Kunststoffprodukten ein metallisches Aussehen zu geben. Beständigkeit gebe es auch bei Kundentreue. "Die Firma A. Maier will am Standort in St. Georgen festhalten", versicherte Achim Mann.

Geliefert werde in 40 Länder. Trotz TFT-Displays in Autos sei er guter Hoffnung, dass die Zeiger von A. Maier auch in zehn bis 20 Jahren gebraucht werden. Die machten etwa 50 Prozent des Geschäftes aus. Daneben produziere das Unternehmen technische Teile wie Gehäuse für Windkraftanlagen oder Steckverbinder für Waschmaschinen und Kühlschränke.