Den Ehrenamtlichen der Reparaturwerkstatt bereitet die Beschäftigung mit allen möglichen Geräten viel Spaß. Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrenamt: Robert-Gerwig-Schule sorgt für Verpflegung während gebrachte Geräte wieder Instand gesetzt werden

Das Reparaturcafé ist ein Gemeinschaftsprojekt von evangelischer Bezirksstelle 55+, Wirkstatt, der Stadt St. Georgen und der Robert-Gerwig-Schule. Es läuft seit fast zwei Jahren. Zunächst war die Robert-Gerwig-Schule Treffpunkt, dann die Realschule.

St. Georgen. Jetzt ist es in Räumen des Technologiezentrums "gelandet". Grund für den Umzug sind laut Schulleiter Jörg Westermann Sanierungsarbeiten in der Robert-Gerwig-Schule. Er rechnet damit, dass das Reparaturcafé etwa ein Schuljahr im TZ bleibt. Erstmals fand das Reparaturcafé im November in den neuen Räumlichkeiten statt.

Laut Petra Glünkin hat das Treffen seit Februar 2015 ziemlich regelmäßig einmal im Monat stattgefunden. Seither wurden pro Termin etwa 30 Geräte repariert. Ein gutes Drittel der Geräte könne gleich in Stand gesetzt werden, ein weiteres Drittel benötige spezielle Ersatzteile. Der Anteil der nicht mehr herzu richtenden Geräte belaufe sich auch etwa auf ein Drittel. Unter den Besuchern gebe es viele, die immer wieder etwas bringen. Manche kämen auch nur, um die Atmosphäre zu genießen.

Das Interesse am Reparieren ist sowohl von Nutzer- als auch von Helferseite groß. Es laufe gut, so Glünkin. Immer noch sei die gleiche Mannschaft aus etwa 15 Ehrenamtlichen tätig. Alle seien Fachmänner auf ihrem Gebiet, zum Teil schon in Rente, zum Teil noch im Berufsleben.

Einer von ihnen ist Dieter Stockburger. Der Elektromechaniker und Techniker muss sich im Reparaturcafé mit allerlei Elektronik auseinandersetzen. Besonders in Erinnerung ist ihm die Reparatur eines ferngesteuerten Siku-Bulldogs geblieben. Der Junge, dem er das gerichtete Spielzeug übergab habe richtig gestrahlt, freut sich Stockburger.

Freude an der Arbeit hat auch Rolf Lehmann, der früher ein Fahrradgeschäft in St. Georgen hatte. Für ihn steht der soziale Aspekt im Vordergrund, also denen zu helfen, die sich eine normale Reparatur nicht leisten können. Bei Teilen, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben, ist die Reparatur nicht immer einfach. Aber das mache auch den Reiz aus, so Lehmann. Denn mit der etwas älteren Technik kenne er sich noch hundertprozentig aus. Bei E-Bikes sei eine Reparatur erheblich schwieriger.

Immer wieder staunen die Ehrenamtlichen ob der Geräte die sie in die Hand bekommen. Rudolf Mantik berichtet von einer Kaffeemaschine, die vermutlich eine der ersten ihrer Art war und nach einer kleinen Ausbesserung wieder ihren Dienst tat. Auch einen Tangentialplattenspieler habe er zuvor noch nicht gesehen. Mantik freut sich zudem über den Ort der Veranstaltung, da er 1968 im TZ als Feinmechaniker angefangen hat.

Repariert werden Elektrogeräte aller Art, aber auch Fahrradteile. Zunehmend gebe es Frauen, die Textilien ausbessern, so Glünkin. Eine davon ist Traudl Maier. Das Ausbessern von Kleidung sei ihr Hobby, gelernt habe sie das durch Kurse bei einer Freundin, die Damenschneiderin war. Laut Glünkin fehlt immer noch jemand, der sich gut mit Uhren auskennt. Besucher schicke man zum Teil ins Reparaturcafé nach Schramberg.

Die Instandsetzung an sich ist kostenlos, Kunden müssen aber für benötigte Teile einen Obolus entrichten. Spenden sind willkommen, da immer wieder spezielles Werkzeug angeschafft werden muss. Viele Ehrenamtliche haben auch eigenes Werkzeug dabei.

Ebenfalls auf Spendenbasis findet die Bewirtung statt. Die Ganztagsschule, der Förderverein und einzelnen Klassen der Robert-Gerwig-Schule, kümmern sich um die Bewirtung und bieten Brezeln, Kaffee, Tee und Kuchen an.

Auch künftig soll das Reparaturcafé regelmäßig stattfinden, jeden ersten Samstag im Monat, zwischen 10 und 13 Uhr. Die Annahme der Geräte sollte laut Glünkin bis spätestens 12.30 Uhr erfolgen, da ansonsten kaum genug Zeit für die Reparatur bleibe.