Die Projektshow der Tanzkunstakademie von Erika und Ramona Schullerer präsentiert unter dem Titel "Ein Stückchen Weisheit fürs Leben" alte, internationale Märchen modern. Die Besucher erleben in zweieinhalb Stunden die ganze Bandbreite der Akademie-Ausbildung.  Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Eine farbenfrohe und unterhaltsame Mischung aus Tanz, Schauspiel, Akrobatik, Gesang und

Eine farbenfrohe und unterhaltsame Mischung aus Tanz, Schauspiel, Akrobatik, Gesang und Musik bot die Projektshow der Tanzkunstakademie von Erika und Ramona Schullerer am Rosenweg.

St. Georgen. Unter dem Titel "Ein Stückchen Weisheit fürs Leben" hatten Schüler und Lehrer Märchen modern aufbereitet.

Musikalisch begrüßt wurden die Gäste in der Stadthalle von Dozent und Konzertgitarrist Igor Revjakin. Das erste Märchen stammte aus den englischen "Canterbury Tales" und erzählte von einem König der "in einem Meer von Einsamkeit" schwamm und wissen wollte, was Frauen wirklich wollen und was Liebe ist. Der mit der Beantwortung beauftragte Jüngling holte sich im Publikum Rat.

Um ein Katzenhaus ging es in einem jüdischen Märchen. Allerdings gab es darin auch anderes Getier wie Schweine, Stiere oder einen Gockel. Die Akteure hauchten den Tieren Leben ein, tänzelten leichtfüßig über die Bühne oder wälzten sich genüsslich auf den Tischen. Das Ganze endete in einem ziemlichen Tohuwabohu, als die Irrungen und Wirrungen der Liebe ans Licht kamen. Am Ende musste eine kostümierte Feuerwehr die Situation beruhigen. Auch eine kleine Jonglagenummer war Teil der Darbietung.

Moderne Elemente wie Tablets und Anmachsprüche aus Internet-Kontaktbörsen waren in ein Märchen aus Russland eingebaut, das von einem Herrscher handelte, der sich mit einer Hexe einließ. Gespickt war die Darbietung mit gewagten Sprüngen und Tanzeinlagen. Allerdings kam dieses Märchen ziemlich düster daher. Der Hauptakteur kam in einer gruseligen Maske auf die Bühne.

Unheimlich mutete ein Märchen aus Indien an, in dem es um Schönheit und Hässlichkeit ging, und in dem die Darsteller ihr Können bei ballettartigen Tänzen unter Beweis stellten.

Zum Teil ungewöhnlich inszeniert war "Die Stimme des Todes", ein Märchen der Roma. Es zeigte eindrücklich, wie sich das Wesen eines Menschen verändern kann, wenn er zu plötzlichem Reichtum kommt.

Mit sphärischen Klängen und Tänzen verzauberten die Darsteller das Publikum beim letzten Märchen, "Die Lotusfee" aus China. Hier standen Gesang, Kostüme und Beleuchtung besonders im Vorgrund. Darüber hinaus gab es eine spannende Akkrobatik an Tüchern, die den ganzen Abend auch als Dekoration dienten.

Die Show glänzte nicht nur durch die ausgezeichneten Leistungen der Akademie-Akteure. Hervorragend waren auch Licht- und Tontechnik, Dekoration und Kostüme. Letztere kommen ebenfalls aus dem Hause Schullerer.

Das Publikum dankte den Darstellern für einen sehr eindrücklichen, aber auch unterhaltsamen Abend mit viel Applaus. Der Eintritt war frei.