Beeindruckt von Landschaft und Traditionen

Von Thomas Schöllhorn

St. Georgen. Eine Pilgergruppe der katholischen Seelsorgeeinheit St. Georgen-Tennenbronn hat Anfang Mai die "Insel des ewigen Frühlings". 36 Teilnehmer waren unter der bewährten Leitung von Pfarrer Paul Dieter Auer und dem Theologen Ralf de Vries zwischen null und 1800 Metern Meereshöhe auf der Blumeninsel Madeira unterwegs.

Den Auftakt des Programms im Hauptort Funchal bildete die Messe in der Kirche des ehemaligen Jesuitenkollegs. Ein täglicher Gottesdienst in wechselnden Kirchen war konfessionsübergreifend eine Konstante dieser Reise, ein Angebot zur persönlichen Besinnung und Vertiefung der Gemeinschaft.

Hauptwallfahrtsziel der Insel ist die Kirche Nossa Senhora do Monte, hoch über Funchal gelegen. Nach dem Besuch konnten die Teilnehmer im tropischen Garten Monte Palace durch einen weitläufigen Landschaftspark mit einer Überfülle tropischer Pflanzen und Bäume wandern. Es folgte eine rasante Talfahrt in den berühmten Korbschlitten.

Die Entstehung der Inselgruppe im Atlantik durch aus dem Meer aufgestiegene Lavamassen wurde in São Vicente bei einer Führung durch ehemalige Lavakanäle im Bergesinneren und das Vulkanmuseum veranschaulicht.

Von Passhöhen und dem Gipfel Pico do Arieiro auf 1818 Metern boten sich großartige Ausblicke auf das bizarre Gebirge und den Küstenverlauf. Ein Blick hinunter von der höchsten Steilküste Europas – Cabo Girão – durfte nicht fehlen. Die Wanderung entlang einer Levada führte durch flechtenbehangenen Lorbeerwald. Diese offenen Kanäle fassen Quellwasser und leiten es kilometerweit zu trockeneren Gebiete und Wasserkraftwerken.

Die Reisegruppe erlebte traditionelle Erwerbszweige: Sie besichtigte ein Madeiraweinlager, bestaunte exotische Früchte und Fische in der Markthalle und sah sich die Korbflechterei und die Verarbeitung von Zuckerrohr an. Walfang und Walverarbeitung sind seit 1981 eingestellt und heute im Walfangmuseum in Canical umfassend dokumentiert. Bei einer Katamaranfahrt im tiefblauen Atlantik bot sich die Gelegenheit, Wale und Seeschildkröten in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und die gesamte Südküste mit Funchal zu überblicken.

Durch vielfältige Eindrücke bereichert kehrte die Reisegruppe schließlich in den Schwarzwald zurück.