Die "Aquavilla" verzeichnete Wasserverluste, mit ein Grund sind Leitungsschäden. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

"Aquavilla"-Geschäftsführer Michael Dold informiert Gemeinderat auch über die relativ hohen Wasserverluste

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Über die städtische Wasserversorgung und die "Aquavilla" sprach deren Geschäftsführer Michael Dold im Gemeinderat. Ein Thema waren Wasserverluste von etwa 25 Prozent.

Seit 1. Januar 2013 ist die Stadt Mitgesellschafter der Aquavilla. Beteiligt sind außerdem Furtwangen, Königsfeld, Triberg, Vöhrenbach, Schönwald und seit diesem Jahr Schonach. Die interkommunale Dienstleistungs GmbH gehöre zu zehn Prozent der EGT und zu 90 Prozent den Gemeinden und führe nur aus, was diese vorgeben, so Dold. Auch die Entscheidungen über Investitionen sei Sache der Gemeinden. Die Aquavilla habe keinen Einfluss auf die Gebührenkalkulation. Dank Synergieeffekten seien die Kosten stabil. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich über 350 Quadratkilometer, bei Höhenlagen zwischen 440 und 1163 Metern. Betreut werden etwa 47 000 Menschen sowie 11 400 Hausanschlüsse und Zähler. Das gesamte Rohrnetz hat etwa 805 Kilometer Länge. Es enthält weit über 200 Wasserversorgungsanlagen und 45 Hochbehälter mit einem Speichervolumen von 20 354 Kubikmetern. 14 Mitarbeiter, davon elf im technischen Bereich, sind bei der Aquavilla tätig. 2014 lag der Gesamtumsatz bei rund 2,1 Millionen Euro. Die Gesamtförderung in St. Georgen liegt bei etwa 540 000 Kubikmetern jährlich. Trotz der großen Hitze des diesjährigen Sommers war die Wasserversorgung in St. Georgen laut Dold nie gefährdet. Hitze und Trockenheit führten aber vermehrt zu Rohrschäden. Das ist mit ein Grund für Wasserverluste von 25 Prozent. Sein Ziel sei, keinen Zweier vorne dran zu haben, so Dold. Er lobte die Investitionen St. Georgens ins Straßennetz, wobei Rohre ersetzt werden konnten. Inzwischen seien alle Zähler in St. Georgen ausgetauscht. Untersuchungen der Zähler hätten keine Belastung mit Schadstoffen ergeben. Aktuelle Analysen und eine 24-Stunden-Hotline sind über die Internetseite "aquavilla.de" verfügbar.

Das aktuelle Rohrmaterial sollte Standzeiten von bis zu 100 Jahren haben, beantwortete Dold eine Frage von Oliver Freischlader. Georg Wentz erkundigte sich nach der Versorgungssicherheit und der Notwendigkeit erweiterter Wasserproben, die ein Vielfaches der bisherigen kosten. Er halte die weitergehende Untersuchung für nicht erforderlich, meinte Dold. Die jetzigen Proben umfassten alle wichtigen Parameter. Auch sei es möglich, St. Georgen zu versorgen, sollte einmal die Versorgung aus dem Bodensee ausfallen. Allein dank der vorhandenen Speicher sei dies über mehrere Tage gegeben.