Edgar Spies (von links), Bass, Bernhard Betting und Ingo Perk, Cajon, geben als Trio im Deutschen Phonomuseum einen Blues zum Besten. Foto: L. Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Phonomuseum: Bernhard Betting mit "Songs- und Sichtweisen"

Von Lucas Kienzler

St. Georgen. Als Vollblutmusiker ist Bernhard Betting in St. Georgen schon bekannt – doch dass er auch mit der Kamera umgehen kann, zeigt er in seinen "Songs- und Sichtweisen" im Deutschen Phonomuseum, die nun schon in der vierten Auflage stattfinden.

Die Mischung aus Musik und Bildern bietet viel Potenzial, das der Lehrer zu nutzen weiß: Auf der Leinwand läuft eine Diashow der thematisch angeordneten Bilder, dazu die passende Wikipedia-Beschreibung und für die Ur-Schwarzwälder eine humorvolle Definition in Mundart.

Besonderer Charme durch triviale Themen

Der besondere Charme entsteht dabei durch seine trivialen Themen: Seien es Fenster ("E Fenschder isch a Loch zum rausgugge") und Unkraut ("Do bisch platt, wo ebbis wächst"), aber auch Installationen, Geister, Katzen und Hunde. Der Musiker überrascht mit seiner kreativen Auswahl an Themen. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Musik wieder: Von den Beatles über Jimi Hendrix zu Edith Piaf durchschreitet Betting die verschiedenen Musikstile mit seiner Gitarre. Er selbst spielt in wechselnder Besetzung, zum Beispiel mit Edgar Spies und Ingo Perk, die ein Trio formten und damit einen Blues zum Besten gaben. Selbst das Publikum wird zur "Band", wenn durch "Kazoos" und "Chicken Eggs" jeder Zuhörer die Musik begleiten kann. Dabei ist die Entstehung der Veranstaltung eine besondere Anekdote. "Beim Umzug fielen mir durch Zufall zwei Kisten mit alten Dias auf", so Betting. Doch anstatt sie weiterhin im Keller zu lagern, digitalisierte er sie und formte daraus seine "Song- und Sichtweisen". Ihm selbst macht die spezielle Art zu Musizieren besonderen Spaß. "In den Bands spiele ich immer dieselbe Begleitung, aber hier kann ich auch die Melodie spielen", meint der Gitarrist.