Edgar Spies, Wilhelm Ploetz, Bernhard Betting, Reiner Bergis und Ingo Perk sind "Betting and Friends". Sie musizieren gemeinsam in Deutschen Phonomuseum. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Songs und Sichtweisen von und mit Bernhard Betting im Phonomuseum

St. Georgen. Im Deutschen Phonomuseum präsentierte Bernhard Betting "Songs und Sichtweisen". Im Mittelpunkt stehen die Fotoarbeiten der letzten Zeit, die stets mit Überschriften versehen sind, die dann mit Wikipedia-Erklärungen angereichert und kolportiert ins Alemannische übersetzt werden.

Die Präsentation begleitet er in der Regel mit Gitarrenmusik, außer im Phonomuseum – dort konnte er auf "Friends" zurück greifen. Eine "Hammer-Band" hatte er nach eigenen Worten dabei mit direkten und indirekten Kollegen wie Edgar Spies und Ingo Perk oder musikalischen Wegbegleitern wie Reiner Bergis und Wilhelm Ploetz. "Wenn du musikalisch überzeugen willsch, musch du dir Leut´ bsorge, die besser sin wie du", betonte Betting dabei auf gut alemannsich.

Die sängerischen Akzente setzen bei Betting generell sowieso andere – wie seine Lebensgefährtin Ruth Zwingenberger zum Beispiel, die ihn dazu bringt, auch mal Chansons zu spielen wie "La vie en rose", einst von der Piaf gesungen.

Melodien der Beatles, Deep Purple, von Eric Clapton, Jimmy Hendrix, und Mark Knopfler: Wilhelm Ploetz überraschte und begeisterte mit seinen unglaublichen Spurts auf dem Akkordeon – da ist er fast noch besser als auf der Gitarre. Edgar Spies trat mit seinem speziellen Bass ohne Bundstäbe auf dem Griffbrett auf, aber auch mit der "zu heiß gewaschenen Gitarre". Reiner Bergis und Ingo Perk übernahmen die rhythmische Begleitung.

Ruth Zwingenberger überraschte einmal mehr mit ihrem Repertoire: Swing-Stücke, Schlager und Chansons passten bei ihr gut zusammen. Betting sparte auch nicht bei der Ausstattung des Publikums: Da kamen die berühmten "Chicken eggs" genauso zum Einsatz wie die anfangs recht schwierigen Kazoos. Für besonders anrührende Songs verteilte er sogar Leuchtstäbe.

Die Besucher wurden wieder einmal intensiv mit einbezogen – zunächst nur gesangstechnisch. Später waren auch ihre Rhythmik-Fähigkeiten gefragt.

Launige Kommentare rundeten die Show ab. Bei seinen fotografischen Ergüssen musste Betting eingestehen, dass die Bilder manchmal richtig ins Geld gehen können. Vor allem dann, wenn der Fotograf an der B 33 steht und in Eile ist.