Musikgruppe "Soruschka", übersetzt Morgenröte, mit Wera, Darina, Sweta und Lena, fesselte mit eindringlichen Texten über Hoffnung und Glaube die Zuhörer. Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Hilfe für "Vergessene Dörfern" am Ende der Welt / Spenden erreichen Bedürftige in der Ukraine.

Wer zum ersten Mal an einer Veranstaltung der Hilfsaktion "Brücke der Hoffnung" teilnimmt, ist zutiefst erschüttert. Seit vielen Jahren findet diese als Dank für Spenden jeglicher Art in der evangelischen Kirche in Langenschiltach statt.

St. Georgen-Langenschiltach. Hans-Günter Götz meinte zu Beginn: "Ihr Besuch hier ist rekordverdächtig", denn alle Plätze waren belegt, selbst auf der Orgelempore saßen Interessierte. Götz und seine Frau Gisela organisieren alles rund um die Spenden. Burkhard Rudat, der Leiter dieser Hilfsorganisation, erwähnte, dass bereits seit 40 Jahren Betroffenen geholfen wird. 33 Mitarbeiter kümmern sich in den "Vergessenen Dörfern" am Ende der Welt hauptsächlich um Kinder aus oft durch Alkohol zerrütteten Verhältnissen. Es sind aber auch alte Leute, denen oft selbst das Holz fehlt, um eine warme Stube zu haben. Denen liefern sie gespaltenes Holz. In der "Villa Sonnenschein" gibt es eine Suppenküche, in der einmal am Tag eine warme Mahlzeit ausgegeben wird. Kinder erhalten eine Brotbox, in der sich etwas Essbares für abends und zum Frühstück befindet. Den geschundenen kleinen Seelen wird geholfen, ihr Selbstwertgefühl zu entfalten. Da wird für Mädchen in Prinzessinnenkleidern ein festlicher Abend gegeben. Oder ein Mädchen ist so stolz darüber, dass es das erste Mal im Leben ein hübsches Kleid kaufen darf. Oft sind es auch einfach Streicheleinheiten der Mitarbeiter, die das Leben etwas Bunter machen.

Hilfsorganisation ist ein Hoffnungsträger

Die Musikgruppe "Soruschka" heißt übersetzt Morgenröte. Das Thema für ihre Tournee in diesem Jahr lautet "Farbe ins Leben bringen". Wera, Darina, Sweta und Lena tragen leuchtende T-Shirts und bringen singend die frohe Botschaft in die Kirche. Damit erreichen sie trotz allem Elend Hoffnung und Zuversicht. Sweta und Lena berichten aus ihrem Alltag, wie die Kinder zu ihnen gekommen sind und was sie zuvor erlebt haben.

So werden die Kleinsten im "Spatzennest" aufgenommen und die Jugendlichen werden in der Lehrwerkstatt als Handwerker, Schneiderin oder Kosmetikerin ausgebildet. Damit soll ihnen ein gelingender Start ins Erwachsenenalter beschert werden. Die Mitarbeiter müssen täglich die Not verarbeiten, die sie zu sehen bekommen. Dennoch ist die Hilfsorganisation ein Hoffnungsträger für die Ukraine. Zu dem Lied "Gott ist Hoffnung" haben die Musikerinnen Kerzen angezündet. Nach einer kurzen Stille im Gebet richtete Pastor Roland Scharfenberg einige Worte an die Besucher.

Er fragte: "Haben Sie heute nur Grau gesehen oder auch das Blau in den Augen der Kinder? Oder haben Sie sich durch den Meistermaler Jesus Christus von der Farbe des Evangeliums anstecken lassen?" Renate Burkhard bedankte sich bei den Anwesenden für alles Gespendete und mit den heute erhaltenen 15 Paar Socken sind es inzwischen 7500. Ihrer Ansicht nach gibt es 10 000 Gründe tiefer Dankbarkeit gegenüber Gott. Nach der Veranstaltung waren rege Gespräche zu beobachten und der Stand mit Bastelarbeiten war stets umringt. Die ausgegebenen Hoffnungsboxen nehmen Gisela und Hans-Günter Götz gefüllt bei sich in Langenschiltach, Im Tal 32 an.

Weitere Informationen: Telefon 07724/17 00