Treue Sänger des Vereins. Von links: Arnold Lauppe, Helmut Storz und Helmut Wössner Foto: Mittelstaedt Foto: Schwarzwälder-Bote

Verein: Sängerbund hält an Zuversicht und Kameradschaft fest

St. Georgen. "Verzage nicht, du Häuflein klein". Diesen Satz aus einem überlieferten Volkslied setzte Helmut Storz, Vorsitzender des Männergesangvereins (MGV) Sängerbund, treffend an den Beginn seines Rechenschaftsberichts in der Jahreshauptversammlung. Gegenüber dem Vorjahr habe sich an der prekären Situation des Vereins nichts verändert. "Trotz weiterem Mitgliederschwund, besonders durch das Versterben langjähriger aktiver Sänger, wollen wir aber alles dafür tun, den Verein so lange wie möglich am Leben zu erhalten", beteuerte Helmut Storz

Mit dem kroatischen Volkslied "Mala moja" bekräftigten die anwesenden Sänger unter ihrem Chorleiter Helmut Wössner die Aussage ihres Vorsitzenden. Horst Irion, sein Stellvertreter und gleichzeitig Schriftführer des Vereins, berichtete über die Aktivitäten im Jahr 2016. "So wenige Termine hatten wir noch nie", stellte er fest. Gerade mal fünf öffentliche Auftritte und die gesangliche Begleitung bei zwei Beerdigungen seien zu verzeichnen. Selbst diese seien ohne die Kooperation mit dem Werkschor der Firma J.G. Weisser, ebenfalls von Helmut Wössner geleitet, nicht zu bewerkstelligen. Die Zahl von derzeit 18 aktiven Mitgliedern mache das deutlich, 71 Fördermitglieder halten dem Verein die Treue.

Die Allianz der beiden Chöre habe zumindest die Teilnahme am "Tag des Liedes" in Schonach sowie verschiedene Veranstaltungen der Firma J.G. Weisser, wie beispielsweise der Jubilarfeier, ermöglicht. Wohl altersbedingt sei auch der Rückgang der Probenbesuche. Die 42 Chorproben in der Unterkirche hätten nur 73 Prozent der Sänger besucht. Einzig Chorleiter Helmut Wössner habe nie gefehlt. Für ihn sei es aber immer schwieriger, einen akzeptablen Chorklang zu gewährleisten. Dass die „restlichen Sängerbündler“ dennoch eisern zur Stange halten, zeigt sich auch darin, dass sich Helmut Storz trotz seines inzwischen fortgeschrittenen Alters für weitere zwei Jahre als Vorsitzender zur Verfügung stellte und einstimmig gewählt wurde. Er ist bereits seit 1999 in dieser Funktion im Einsatz.

Dass Treue und Kameradschaft beim Sängerbund einen hohen Stellenwert haben, belegen insbesondere zwei Mitglieder, die bereits seit 30 Jahren wichtige Aufgaben im Verein wahrnehmen. Der wieder gewählte Vorsitzende bezeichnete besonders Helmut Wössner als Eckpfeiler des Sängerbundes. Wössner habe am 25 April 1986 die Nachfolge des damaligen Chorleiters Peter Dönneweg angetreten und sorge somit seit 30 Jahren mit Beharrlichkeit, Geduld und großem Engagement dafür, dass sich der Männergesangverein bis heute einen guten Ruf in der Region bewahrt hat. Zudem habe sich Wössner schon viele Jahre davor erfolgreich als Vizedirigent eingesetzt und ist seit 54 Jahren aktiver Sänger. Als große Stütze des Vereins sieht Storz auch Arnold Lauppe. Dieser habe vor ebenfalls 30 Jahren als Kassierer die Nachfolge des damaligen Stadtkämmerers Willi Nohl angetreten und führe seitdem in tadelloser Manier und stets zuverlässig die Vereinskasse. Als Besonderheit gab er zudem bekannt, dass Franz Spieß bereits seit 70 Jahren Mitglied des Sängerbundes ist. Trotz der sinkenden Zahl aktiver Sänger sei der Verein zuversichtlich, zusammen mit dem J.G. Weißer-Werkschor beim "Tag des Liedes" in Vöhrenbach sowie kleineren Auftritten einen guten Eindruck zu hinterlassen. Mit großer Mehrheit beschloss die Versammlung zum Schluss, zur Kameradschaftspflege einen Ausflug zu planen.