90 Minuten soll für die Bäumchenausgabe für die Neugeborenen dauern. Dies reicht aber bei weitem nicht aus, wenn viele junge Eltern ihre Bäumchen und Sträucher bis zum Ende nicht abgeholt haben. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Obst- und Gartenbaumverein gibt sechs verschiedene Pflanzen aus

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen. Zum einen waren es wieder deutlich mehr als im Vorjahr – zum anderen war auch die Auswahl deutlich größer und völlig anders als je zuvor. Die Rede ist von der Sitte in der Bergstadt, den Neugeborenen des Vorjahres ein Bäumchen oder einen Strauch zu schenken.

Die Idee stammt vom "Bund für Umwelt und Leben", der Bäumchen samt Namenschild zur Verfügung stellte. Die Stadt übernahm nach der endgültigen Auflösung des Vereins die Kosten. Der Obst- und Gartenbauverein übernahm die Ausgabe.

Fortan gab es Variationen bei den Pflanzen und seit einiger Zeit sind sogar Containerpflanzen dabei. Die Eltern hatten die Wahl unter sechs Sorten: Hartriegel und Hainbuche, Zier-Johannisbeere, Harlekinweide, Sommerflieder oder Rotdorn, standen zur Auswahl. Viele davon wertvolle Bienenweide – und keines davon ein wirklicher Baum.

"Wir hatten eine junge Frau, die unbedingt einen Baum wollte, der groß wird. Da hat Hilde Neininger aus dem Vorstandsteam mit einer Winterlinde aus ihrem Garten ausgeholfen", erzählte Schriftführerin Ruth Epting. Sie und Antonio Santalucia sorgten dafür, dass alle das bestellte Pflänzchen erhielten Dazu gesellte sich Hilde Neininger. Es gab in der Bergstadt 106 Kinder – beinahe doppelt so viele wie im Vorjahr. Natürlich machten es nicht viele so wie der Bürgermeister und seine Frau und brachten die Kinder im Doppelpack zur Welt – dafür holte Sandra Rieger auch gleich zwei Harlekinweiden ab.

Als Glücksgriff kann die Wahl des Ausgabeplatzes gewertet werden, auch wenn in diesem Jahr beinahe zeitgleich die "Seniorenmesse" gleich nebenan begann. Im Trockenen unter dem Gebäudevorsprung am Bildungszentrum ließ es sich doch viel leichter schaffen, zumal endlich der lang ersehnte Regen eintraf. Immer professioneller wird die Ausgabe, ebenso professionell sind aber auch die Namensschildchen gestaltet, die Schüler der Robert-Gerwig-Schule für die neuen Erdenbürger herstellen.