Die kabarettistisch-komödiantischen Musiker von "Knedl und Kraut" überzeugen im Theater im Deutschen Haus in wirklich jeder Hinsicht Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: "Knedl & Kraut" servieren "lachlederne Wirtshausmusi"

St. Georgen. Aus dem Theater im Deutschen Haus ein Wirtshaus nach bayerischem Vorbild machen mit bayerischer Speisenkarte und ein bayerisches Weißbier – das sei Gästen aus Garmisch-Partenkirchen geschuldet. Nicht nur das gelang Helmar und Ute Scholz, auch neue Gesichter vermögen beide immer wieder auf die Bühne zu holen

So mit "Knedl & Kraut", die "lachlederne Wirtshausmusi". boten. Drei Musiker mit dem Hang zum "Derblecken", wohl mit dem fastnächtlichen Brauch des Strählens vergleichbar. Sie brachten den Brauch in Form der "Gstanzl-Musi" auch in den Schwarzwald, wo ihre Lieder und ihre Texte Lachsalven im Publikum auslösten.

Nicht umsonst wurde Toni Bart 1996 Weltmeister auf der diatonischen Harmonika, seine absolute Virtuosität brachte auch ein Mitglied der Tennenbronner Knöpflespieler zum Schwärmen. "Mir san die oanzige Stubenmusi, di wos ihre oagene Stubn mitbringt", klärte der Partenkirchner Bartl das Publikum auf.

Defiliermarsch eröffnet

Nach dem Erklingen des Bayerischen Defiliermarsches legten sie los - und wie. Vor allem ihre absolute Musikalität überzeugte die rund 140 Besucher, mit immer neuen Instrumenten bis zur Querflöte im Wanderstab oder einem Didgeridoo im Gewehrlauf waren beinahe unglaubliche und abenteuerliche Schöpfungen vorhanden.

Der eine aus Partenkirchen ein absoluter Könner auf der Diatonischen, der Straubinger Juri Lex, der einzige der Gruppe mit Migrationshintergrund (ein Niederbayer zwischen zwei Oberbayern), überzeugte als Geiger ebenso wie auf der improvisierten Querflöte oder der "Hand-Okarina" sowie vielen anderen Instrumenten.

Auch der dritte im Bunde, Daniel Neuner aus Garmisch, ein echtes musikalisches Schergewicht, der vor allem mit seiner Fingerfertigkeit und seiner Stimme überzeugte, passte ausgezeichnet in dieses Spitzentrio hinein.

Weniger als zwei Zugaben durften es nicht sein, bei der zweiten musste auch eine junge Zuschauerin dran glauben. Wer eine Karte ergattert hatte für dieses Trio, schätzte sich glücklich und amüsierte sich königlich, wer nicht, wird sich wohl bei einem eventuellen erneuten Auftritt in Zukunft sehr beeilen.