Entlang dem bereits bestehenden Weg unterhalb der Bundesstraße sind mehrere Holzterrassen vorgesehen, die in den Weiher hineinragen. Im verlängerten Einlaufbereich der Brigach entsteht eine relativ lange Brücke zur Liegewiese. Foto: Vaas

Durch drei Wege naturnah verbinden und Spaziergängern näher bringen. Ehrenamtliche Arbeit im Vordergrund.

St. Georgen - Jetzt wird ein großer Wunsch Realität: Der Klosterweiher bekommt einen direkten Rundweg sowie zwei weitere, die teilweise auf Bestehendes zurückgreifen. Die Planung hat eine Privatinitiative übernommen. Die Stadt stellt 170.000 Euro zur Verfügung, Der Gemeinderat gab vor der Sommerpause grünes Licht.

Die Projektgruppe "Klosterweiher" beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Aufwertung des Naturbadesees. Ziel ist es, den Weiher naturnah erlebbar zu machen. Zwei Rundwege sowie einen Quellenweg zur Brigach sind das Ergebnis.

Den direkten Klosterweiherweg macht ein relativ langer Brückenbau im verlängerten Einlaufbereich der Brigach möglich. Seeterrassen am Ufer entlang des bereits bestehenden Wegs sollen zum Verweilen einladen.

Der mittlere Rundweg nutzt ebenfalls den Uferbereich sowie den Gehweg entlang der Bundesstraße. Durch die Unterführung geht es weiter Richtung Kohlbühl. Beim Haus Granacher kommt eine eigene "Trasse" in Richtung Brigachstraße. Über die Brigach führt eine kleine, noch zu bauende Brücke. Weiter geht es über die Landesstraße den Albertsgrund hoch. Am Wald entlang führt der Weg weiter bis zum Rosenweg und von dort aus wieder zum Klosterweiher.

Der große Rundweg (Quellenweg) stellt in der Verlängerung der beiden anderen Rundwege die Verbindung vom Klosterweiher zur Brigachquelle her. Dabei nutzen die Planer das vorhandene Wegenetz.

Das Projekt soll im hohen Maße ehrenamtlich realisiert werden. Im Haushalt 2013 sind 110.000 Euro für die Wege-Maßnahmen eingestellt. Für die Seeterrassen sind weitere 60 000 Euro erforderlich.

Das Regierungspräsidium hat bereits eine Förderung von über 51.000 Euro in Aussicht gestellt. Dabei handelt es sich je zur Hälfte um EU-Mittel sowie Landesgelder aus der Lotterie "Glücksspirale". Zu den Gesamtkosten von 170.000 Euro kommt noch die Mehrwertsteuer mit über 32.000 Euro hinzu

Arno Schwarz (Freie Wähler) stellte das Vorhaben im Gemeinderat vor. Er dachte bei den neu anzulegenden Bereichen an Splittwege oder wassergebundene Decken. Der Fußballplatz beim Rondell werde nicht tangiert. Vor den Seeterrassen solle das Ufer noch etwas aufgeschüttet werden.

Michael Rieger: Chance, etwas Schönes zu bekommen

Oliver Freischlader (SDP) hatte Bedenken beim Weg durch das Bad. Was passiere, wenn dies geöffnet sei? Bürgermeister Michael Rieger machte alles vom Verhalten der Stadt abhängig, wenn es zu Umweltverschmutzung oder Randale komme. Er meinte, während der Saison soll der kleine Rundweg geschlossen bleiben. Die Maßnahme sei eine Chance, etwas Schönes zu bekommen.

Für Jochen Kieninger (Freie Wähler) waren die Planungen "klasse". Innerhalb des Bades müsse alles aber so gestaltet werden, dass keine "große Freifläche für Hunde" entstehe.

Für Robert Walter (Freie Wähler) wäre die Schließung des Wegs während der Badesaison ein Schildbürgerstreich. Michael Rieger hielt dagegen, auch die Badegäste hätten Ansprüche. Barbara Bahsitta (SPD) hatte Sicherheitsbedenken bei den Seeterrassen. Manfred Scherer (CDU) sprach von einer Bereicherung. Bei den Terasse sollten es nicht mehr als zwei oder drei sein. Jochen Bäsch (FDP) waren drei Monate zu wenig, die der kleine Rundweg möglicherweise nur geöffnet sein könne. Arno Schwarz hielt dagegen, mit den vorgesehenen Toren könne man reagieren. Es gebe auch im Sommer immer wieder Zeiten ohne Badebetrieb. Hundeverbot habe oberste Priorität. Dies hätten auf der Liegewiese nichts zu suchen.

Georg Wentz (FDP) freute sich über geplante Toiletten an der Brigachquelle. Arno Schwarz räumte dort bereits vorhandene Probleme ein, vor allem wenn Busse kämen. Es sei in einem weiteren Schritt eine Quellfassung und auch der Bau von öffentlichen Toiletten vorgesehen.

Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für die vorgelegte Planung aus. Die Stadtverwaltung hat über die großen Ferien die Aufgabe, eine Nutzungsordnung zu erstellen. Darin wird dann auch festgelegt, wann der kleine Rundweg geöffnet ist.