Marcus Müller Stellvertreter / Peter Fichter kandidiert nicht mehr / Einwohner regt Fahrgastzentrale an

Von Stephan Hübner

St. Georgen-Peterzell. Einen neuen Ortsvorsteher wählte der neue Ortschaftsrat in seiner ersten Sitzung. Peter Fichter gab sein Amt nach zehn Jahren ab. Es habe sehr viel Spaß gemacht. Mit Ortschaftsrat und Stadt habe man viel erreicht.

Das Amt dürfe man nicht unterschätzen, es sei viel gefordert, so Fichter. Er sei froh, dass Bürgermeister Michael Rieger die Ortschaftsgremien so hoch halte. An ihn richtete er den Wunsch, den Rat künftig früher zu informieren. Die Sache mit dem Funkmasten sei unglücklich gelaufen. Bei früherer Information wäre vielleicht eine andere Lösung möglich gewesen, meinte Fichter. Peterzell sei der größte Ortsteil. Dort gebe es immer etwas zu entscheiden. Es gelte zu kämpfen.

Michael Rieger will einmal im Quartal eine Ortsvorsteher-Sitzung abhalten. Peter Fichter nannte er einen Mann der klaren Worte, der sich jede Minute für Peterzell eingesetzt habe.

Der Bürgermeister vereidigte Christian Fichter, Peter Fichter, Thomas Fröschl, Andreas Joos, Jochen Kitiratschky, Klaus Lauble, Michael Lauble, Marcus Müller, Michael Otte und Jörg Zimmermann. Als Ortsvorsteher vorgeschlagen wurden Klaus Lauble und Andreas Joos. Lauble erhielt die Mehrheit. Joos lehnte das Amt des Stellvertreters ab, für das Marcus Müller gewählt wurde. Dies geht jetzt als Vorschlag an den Gemeinderat.

Das dem Ort zur Verfügung gestellte Budget von 10 000 Euro ist größtenteils noch nicht verteilt. Nur 700 bis 800 Euro sind für ein Geschwindigkeitsmessgerät eingeplant. Fichter sprach Wünsche von Schule oder Kindergarten an. Auch könnte ein Teil verwendet werden, um Haushaltsanforderungen zu reduzieren. Er erinnerte an die teure Hallenbadsanierung, die auch Peterzellern zugute komme.

Jochen Kitiratschky sprach den Wunsch eines Bürgers nach einer Fahrgastzentrale in Form eines Vereins an. Dies wäre vielleicht auch für die Stadt interessant, meinte Fichter. Der Bürgermeister nahm die Idee wohlwollend auf. Man solle aber auch abwarten, wie 2015 der Öffentliche Personennahverkehr neu aufgestellt wird.

Christian Fichter erkundige sich nach der Sanierung der Sanatoriumstraße. Die ist laut Fichter nur möglich, wenn sich alle Anlieger beteiligen, mit denen die Stadt in Verhandlungen steht. Die Stadt habe ein attraktives Angebot gemacht. Die meisten Anwohner seien einverstanden. Die Sanierung käme aber nicht vor 2017 oder 2018. Fichter wünschte sich, dass sich die Hinterlieger beteiligen, beispielsweise durch einen freiwilligen Beitrag oder zwei Straßenfeste, um den Erlös dem Projekt zu spenden. Er fände dies bürgerschaftlich sehr vorbildlich. Die Hinterlieger profitierten in großem Maße von dem Projekt. Gestalterisch sei man bei der Sanierung völlig offen, so Rieger.

Der Bürgermeister zog auch eine Bilanz der Arbeit Peter Fichters als Ortsvorsteher, weil dieser bei der offiziellen Verabschiedung nicht dabei sein kann. Beeindruckt habe ihn seine offene Art. Er habe gemerkt, welch großes Interesse Fichter an Stadt und Ortsteil habe. In den vergangenen Jahren habe er sich voller Überzeugung für Peterzell, die Stadt und die anderen Ortsteile eingesetzt. Er habe im Gemeinderat immer eine fundierte Meinung vertreten und für Peterzell einiges auf den Weg gebracht.

Wesentlich beteiligt war Fichter an der Anschaffung des Feuerwehrfahrzeugs. Er war ein Verfechter der Grundschule und machte sich für den Kunstrasenplatz stark, ebenso für den 30er-Bereich. In seine Amtszeit fielen Breitbandausbau und Erschließung neuer Baugebiete.

Der Ortschaftsrat brauche neue Impulse, meinte Peter Fichter. Auch sei es wichtig, Leute zu haben, die näher an der Materie dran sind, meinte er speziell hinsichtlich der Belange der Grundschule.