Cara Pinder-Emery kuschelt mit der Katze der Freien Schule in der Sitzecke. Foto: Seiss Foto: Schwarzwälder-Bote

Austausch: Cara Pinder-Emery aus Lancaster unterrichtet an der Freien Schule

Cara Pinder-Emery unterrichtet seit September an der Freien Schule Brigach. Kinder und Lehrer sind von ihr begeistert. Besonders die Landschaft hat es der Britin angetan.

St. Georgen-Brigach . Cara Pinder-Emery ist seit September als "Volunteer" an der Freien Schule tätig. Bis Weihnachten arbeitet die 21-Jährige aus Lancaster dort. Für eine Freundin, die eigentlich hätte kommen sollen, ist die Engländerin eingesprungen. Auch, weil ihr die Landschaft im Schwarzwald so gut gefalle. "I love the forest" – zu Deutsch: ich liebe den Wald – schwärmt sie.

Pinder-Emery hat den Europäischen Freiwilligendienst, der über das EU-Programm "Erasmus+" gefördert wird, als gute Möglichkeit gesehen, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Und, um eine andere Kultur kennenzulernen sowie eine kleine Klasse zu unterrichten. Das Gemeinschaftsgefühl und Miteinander der Menschen hier gefalle ihr sehr gut. Die Ferienzeit der Kinder habe sie genutzt, um den Schwarzwald und Städte wie Freiburg, Stuttgart oder Villingen zu erkunden. Dort habe ihr die Architektur der Gebäude sehr imponiert, sagt sie.

Im Sommer hat sie ihr Studium der Sprachwissenschaften an der Lancaster University abgeschlossen. Dort habe sie viel über Sprache gelernt, erzählt sie. Über Grammatik, wie Sprache im Gehirn funktioniere, wie sie benutzt und eingesetzt werde und über eine Menge über die Geschichte der Sprache.

Die Britin unterrichtet die Kinder nicht im Sinne einer klassischen Lehrerin. Vielmehr bringt sie ihnen die Sprache scheinbar beiläufig bei. Beispielsweise bei einem Alphabet-Spiel. Bei diesem nennen die Kinder zu einem Buchstaben verschiedene Vokabeln: Als ein Tier mit "B" wäre "bird" für Vogel eine Lösungsmöglichkeit.

"Man merkt, dass sie für den Englischunterricht eine sehr große Bereicherung ist", sagt Andreas Knecht von der Freien Schule. Es sei ein sehr natürliches Kommunizieren in zwei Sprachen, schildert er. Daher sei es ein langfristiges Ziel, immer einen Europäischen Freiwilligen an der Schule zu haben.

Neben Lehr-Erfahrung und dem Kennenlernen vieler neuer Menschen nehme Pinder-Emery aus dem Projekt mit, dass sie in einer für sie fremden Umgebung gelebt und sich integriert hat.

Ihr deutsches Lieblingswort sei "Ohrwurm", schmunzelt die 21-Jährige. Im Englischen gäbe es dafür kein Wort. Sie würden "it’s stuck in my head" sagen, erklärt sie. Das bedeutet sinngemäß so viel wie: "ich bekomme es nicht mehr aus dem Kopf".