Von Buchenberg aus ist schon lange eine Windkraftanlage zu sehen, die aber auf der Gemarkung Tennenbronn steht. Foto: Vaas

Erteilung scheint bereits in der nächsten Woche möglich. Anlage könnte im März 2016 in Betrieb gehen.

Königsfeld - Einen Sachstandsbericht zur geplanten Windkraftanlage am Brogen gab Marco Greci von der Freiburger dge wind GmbH im Gemeinderats-Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr.

Wie Bürgermeister Fritz Link erklärte, beschäftigt dieses Thema die Gemeinde schon seit zehn Jahren, die Genehmigung der Anlage seit fünf Jahren. Diverse Gründe sorgten für Verzögerungen.

Nach Angaben Grecis wurden bereits im Jahr 2012 Gutachten erstellt und im Juni 2013 beim Landratsamt eingereicht. Normalerweise dauert das Verfahren acht Monate. Die Untere Naturschutzbehörde ließ sich aber für die Bearbeitung sehr viel Zeit. Zudem mussten Unterlagen nachgereicht werden.

Mittlerweile hatte sich ein Rotmilanstandort verändert, was eine weitere Stellungnahme des Vogelgutachters nötig machte. Nun aber scheint es so, dass nächste Woche die Genehmigung erteilt wird. In diesem Fall könnte die Anlage im März 2016 in Betrieb gehen.

Der Standort am Brogen weist eine mittlere Windgeschwindigkeit von 5,6 Metern pro Sekunde auf, die Anlage soll jährlich fünf Millionen Kilowattstunden erzielen. Damit könnten rechnerisch 1100 Haushalte versorgt werden. Die Nabenhöhe beträgt 120 Meter, der Rotordurchmesser 116,8 Meter und die Gesamthöhe 178,4 Meter. Bereits genehmigt ist eine zweite Anlage auf der Gemarkung Tennenbronn mit einer Turmhöhe von 140 Metern. Die Fahrbahn zur Anlage muss auf vier Meter verbreitert werden, die Durchfahrtsbreite auf sechs Meter. Demnächst soll auf einer Fläche von 8000 Quadratmetern Rodungen beginnen, von denen 3000 später wieder aufgeforstet werden.

Der Bürgermeister sprach von einer langen Leidensgeschichte. Er forderte, dass die zuständigen Behörden dem vordringlichen Ziel Windkraft Rechnung tragen. Im vierten Jahr nach dem Beschluss für insgesamt 1000 Anlagen im Land seien nur 13 tatsächlich gebaut. Er wolle nicht nur die Behörden verurteilen, beschwichtigte Greci. Es hänge viel mit den Richtlinien der Ministerien zusammen. Deswegen sei das verkündete Ziel so schnell nicht zu erreichen.

Peter Hase ereiferte sich darüber, dass ringsum "Türme aus dem Boden schossen", obwohl Königsfeld schon vor 2012 mit Planungen begann. Auch sei der Bevölkerung schwer klarzumachen, warum es noch ein Windrad brauche, wenn die vorhandene Anlage in Tennenbronn fast immer stehe. Auch verstehe er nicht, warum jetzt "so ein Geschiss gemacht" werde, weil vielleicht "ein Milan geschreddert wird", sagte Hase erbost.

Brigitte Storz wollte wissen, ob immer stärkere Stürme eine Gefahrenquelle sein könnten. Laut Greci werden die Anlagen aber ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit abgeschaltet. "Dann kann verhältnismäßig wenig passieren."