Über einen sehr erfolgreichen Schulabschluss können sich als Lehrkraft Beate Kordalewski und Schulleiter Andreas Knecht (links), die drei Vorsitzenden Gert Ploeg, Daniela Dold und Robert Springmann (rechts) sowie (im Vordergrund) die Schüler Janina Dold, Lukas Dold und Fabian Wöhrle freuen. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Entlassfeier: Junge Leute der Freien Schule beleuchten die Höhepunkte

St. Georgen-Brigach. Mit sehr guten Ergebnissen absolvierten mehrere Schüler der Freien Schule ihren Haupt- beziehungsweise Werkrealschulabschluss mit mittlerer Reife.

Alle Abschlüsse seien richtig gut, freut sich Schulleiter Andreas Knecht. Der Durchschnitt liege bei 1,45. Beste war Janina Dold aus St. Georgen mit einem Hauptschulabschluss mit 1,0.

Lukas Dold aus Furtwangen schaffte diesen mit 1,4, ein gleichnamiger Schüler aus Furtwangen mit 2,0. Fabian Wöhrle aus St. Georgen legte den Werkrealschulabschluss mit 1,4 ab.

Die Noten sind umso bemerkenswerter, als die Freie Schule selbst keine Prüfungen vornehmen darf. Grund ist das pädagogische Konzept, bei dem es keine Noten und so auch nicht den damit verbundenen Druck gibt. Die Prüfung fand in Obereschach statt. Das Ergebnis zeige, dass das freie Lernen in Selbstbestimmung funktioniere, so Robert Springmann, einer von drei Vereinsvorsitzenden.

Knecht lobte das Engagement der Schüler. Janina habe sich toll engagiert und um andere Schüler gekümmert, sei überall dabei gewesen und habe Führungen für Besucher übernommen. Lukas aus Furtwangen, der bereits eine Ausbildung zum Schreiner begonnen hat, sei immer zur Stelle gewesen, wenn es irgendwas zum Schaffen gab.

"Luki" aus St. Georgen habe sich auf sehr liebevolle Art sozial engagiert und sehr viel an Schüler weitergegeben. Fabian sei als Ältester ein bisschen die Stimme der Vernunft gewesen, habe total gut mitgewirkt, sich toll in der Gemeinschaft eingebracht und Jüngere unter seine Fittiche genommen.

Verabschiedet wegen Wegzugs beziehungsweise Schulwechsel wurden Lea Otparlik und Joalina Knieß. Es gebe keinen Tag, an dem Lea nicht gelacht habe, so Knecht. Er kenne niemanden, der morgens um halb acht schon so viel Energie habe wie Joalina. Auch habe er selten mit jemandem so viel gelacht.

"Cooler" Campingtrip bleibt in Erinnerung

Für alle gab es eine persönliche DVD mit Fotos der Schulzeit, für Janina und Lea als Dank für die Arbeit bei der Schülerfirma "Happy Möhre" Vesperbretter mit Unterschriften ihrer Mitstreiter. Die Schüler bedankten sich im Gegenzug bei Ulrike und Michael Schaz, die zum Abschluss einen "coolen" Campingtrip organisiert hatten.

Zum Abschluss fertigten die Schüler eine Präsentation über das vergangene Jahr an. Sie erinnerten zum Beispiel an die Zertifizierung als "Fair Trade Schule", die Auszeichnung von "Happy Möhre" und den damit verbundenen Besuch eines Filmteam.

In einem Projekt mit zwei Theaterpädagogen durften die Schüler beim Entwickeln eines Theaterstücks die eigene Kreativität ausleben, ergänzt Robert Springmann. Stichworte waren Zeitreisen und Diktator, so Knecht.

Zudem gab es einen Vortrag über Kinderarbeit von Benjamin Pütter.

An der Freien Schule sind derzeit 19 Schüler, mit der Möglichkeit, noch mehr aufzunehmen. Interessierte können sich jederzeit melden und ein paar Tage lang hineinschnuppern.

Vorteil der geringen Zahl ist laut Knecht die familiäre Lernatmosphäre. In diesem Jahr kommt eine englische Muttersprachlerin als Honorarkraft für den Sprachunterricht. Dazu möchte die Schule im Herbst 2016 ihr zehnjähriges Bestehen feiern.