Beim Gottesdienst im Grünen segnet Pfarrer Paul Dieter Auer zwölf Ministranten aus St. Georgen und zwei Begleitpersonen. Sie beteiligen sich an der internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom. Fotos: Schultheiß Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkaufsgenehmigung des Ordinariats liegt vor / Letztes Sommerfest Unterm Wald / Pfarrer Auer blickt zurück

Von Jochen Schultheiß

St. Georgen. Zum letzen Mal feierte die katholische Kirchengemeinde ihr Sommerfest beim Freizeitheim Unterm Wald. Mit einem Gottesdienst und anschließendem geselligen Hock verabschiedeten sich die Besucher von dem Gebäude, das zum Jahresende verkauft wird.

Begünstigt von mildem und trockenem Wetter feierte die St. Georgs-Pfarrei ihr Sommerfest kurz vor Beginn der großen Ferien. Nachdem es am Samstag in Strömen geregnet hatte, blieb es am Sonntag trocken, so dass die Veranstaltung plangemäß unter freiem Himmel stattfinden konnte.

Den Auftakt bildete der Gottesdienst. In seiner Predigt betonte Pfarrer Paul Dieter Auer, dass es nun das letzte Mal sei, dass die Gemeinde an diesem Ort Gottesdienst und Sommerfest feiert. Mit der Entscheidung, das Haus zu verkaufen, hätten es sich die Verantwortlichen der Gemeinde nicht leicht gemacht, so Auer. Aber letztendlich habe aus vielfältigen Gründen kein Weg an dieser Entscheidung vorbeigeführt.

"Manchen wird doch sein sehr wehmütiges Gefühl beschleichen bei all den Erinnerungen, die mit diesem Haus verbunden sind. Und auch mich selbst verbindet viel mit dem Freizeitheim, aber ein Weiterbetrieb war nicht mehr möglich", sagte der Pfarrer.

Einen weiteren Abschied, wenn auch nur für wenige Tage, gab es im Rahmen des Gottesdienstes für zwölf Ministranten aus St. Georgen und zwei Begleitpersonen. Sie beteiligen sich an der internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom und wurden in der Feier ausgesendet und gesegnet. Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor unter der Leitung von Josef Spath und von Rainer Merckle an der Elektroorgel.

Beim Fest Erinnerungen ausgetauscht

Im Anschluss warteten selbst gemachte Salate, Würstchen und Steaks auf die hungrigen Besucher und auf der gut besuchten "Festwiese" gab es sicherlich auch das eine oder andere Gespräch über die Geschichte des Freizeitheims und über die zahlreichen Erinnerungen der vergangenen 43 Jahre, in denen das Haus Unterm Wald im Eigentum der Kirchengemeinde stand.

Der ehemalige Bauernhof wurde 1971 von der St. Georgs-Pfarrei erworben und mit viel Eigenleistung zu einem Freizeitheim und zu einer Begegnungsstätte umgebaut. Zum Jahresende 1974 wurde der Betrieb der Einrichtung aufgenommen. Am 12. Oktober 1975 erfolgte die offizielle Einweihung. Aus vielfältigen, auch betriebswirtschaftlichen Gründen fiel im Frühjahr dieses Jahres die Entscheidung, das Haus zu verkaufen und den Betrieb des Freizeitheims zum Jahresende einzustellen.

Wie Pfarrer Paul Dieter Auer im Gottesdienst bekannt gab, liegt die formale Genehmigung des Erzbischöflichen Ordinariats zum Verkauf des Hauses seit wenigen Tagen vor. Interessenten, die das Objekt erwerben möchten, gibt es ebenfalls.

Die Verantwortlichen der Kirchengemeinde gehen davon aus, dass der Kaufvertrag demnächst unterzeichnet werden kann und der Verkauf plangemäß zum 31. Dezember über die Bühne geht.