Dekontamination war ein Bestandteil der Übung der Gesamtwehr St. Georgen. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Hauptübung unterstreicht hohes Niveau / Chlorgasaustritt am Hallenbad simuliert

Eindrucksvoll war die Hauptübung der Gesamtwehr am Hallenbad. Zum Einsatz kamen selten zu sehende Chemikalienschutzanzüge.

St. Georgen. Angenommen wurde ein Chlorgasaustritt im Zuge der Sanierung des Hallenbads, erläuterte Sebastian Kammerer. Nur einer von mehreren Arbeitern konnte das Gebäude verlassen und den Notruf absetzen. Ein Arbeiter löste im Gebäude aus Panik Feuer aus. Deshalb alarmierte der Einsatzleiter alle Teilortwehren. Das DRK war vor Ort, um Verletzte aufzunehmen.

Chlorgas sei giftig und ätzend und könne bei Vermischung mit Wasser Salzsäure bilden, so Sebastian Kammerer. Einatmen oder Berühren führten zu schweren Verletzungen. So war ein Eindringen in bestimmte Gebäudeteile nur in speziellen Chemikalienschutzanzügen möglich. Im Ernstfall hätten sich Beobachter mindestens hinter die Stadthalle zurückziehen müssen. Auch wäre der Gefahrgutzug des Schwarzwald-Baar-Kreises alarmiert worden, der unter anderem weitere Chemikalien und spezielle Messgeräte mitführt. Ein Fachberater Chemie würde bereitstehen um zu klären, wie mit Stoffen umgegangen werden muss. Er habe auch wichtige Informationen fürs DRK, wenn es um die Behandlung Verletzter gehe.

Vorgeführt wurde die Dekontamination der Schutzkleidung nach dem Einsatz. Die fand in zwei transportablen Becken statt. Die Besucher erfuhren auch, dass die Angaben auf orangefarbenen Warntafeln auf LKWs Auskunft über die Art des geladenen Gefahrguts geben.

In der Nachbesprechung wies Gesamtkommandant Christoph Kleiner auf besondere Herausforderungen und Probleme hin. Die Drehleiter habe in einem Bereich agiert, von dem anfangs nicht klar war, ob er frei von Gefahrstoffen ist. Aufgrund der Zuschauer fand die Dekontamination nicht so weit entfernt statt wie im Realfall nötig wäre.

"Was ich gesehen habe war wirklich vom Feinsten", lobte Bürgermeister Michael Rieger. Die Zusammenarbeit mit dem DRK sei vorbildlich. Kreisbrandmeister Florian Vetter sprach von einer anspruchsvollen Übung. Die Dekontamination sei sehr gut gelöst worden. Unter den beengten Verhältnissen ganz gut geklappt habe die Versorgung der Verletzen, so Silke Schwinghammer, die Bereitschaftsleiterin des Roten Kreuzes.