Mit ausdrucksstarkem Tanz vermitteln die Schauspieler die Geschichte einer Tamilin, die in St. Georgen eine neue Heimat fand. Das Stück "Manjula – A Story About Migration" hat Premiere am Freitag, 2. Oktober, im Theater im Deutschen Haus. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Schicksal von Flüchtlingen kommt auf die Bühne im Theater im Deutschen Haus / Die Proben sind im Gang

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Mit dem Schicksal von Flüchtlingen beschäftigt sich ein Theaterstück von Barbara Zanoni-Bomparola, die dabei auch Regie führt. Derzeit proben die Schauspieler auf der Bühne im Theater im Deutschen Haus.

Zanoni-Bomparola schrieb das Stück mit dem Titel "Manjula – A Story About Migration", um auf die Probleme der Flüchtlinge aufmerksam zu machen. Sie selbst kam vor 17 Jahren aus Italien nach Deutschland. Selbst ihr fiel die Eingewöhnung nicht so leicht. Aber den Flüchtlingen, die als Überlebende von Kriegen alles verloren haben, müsse es noch viel schwerer fallen, meint die Autorin.

Das Leid der Leute wolle sie mit dem Theaterstück vermitteln. Auch gehe es darum, dass die Leute die Augen aufmachen und sehen, dass es überall gute und böse Menschen gebe.

Dass die Aufführung mit der derzeitigen Flüchtlingswelle zusammenfällt, ist eher Zufall. Die Recherchen dafür begann Zanoni-Bomparola bereits vor einem Jahr. Schon damals habe es in ihrem Umfeld kontroverse Meinungen gegeben. Diese Erfahrungen arbeitete Zanoni-Bomparola in das Stück ein, inklusive so mancher Kraftausdrücke.

Eingeleitet wird die Aufführung mit einem Kurzfilm. Der beschreibt reale Schicksale von Flüchtlingen. Dabei geht es durchaus brutal zu, will die Regisseurin die Menschen doch wach rütteln.

Das von ihr geschriebene Theaterstück teilt sich in zwei Teile auf. Im ersten wird eine in St. Georgen lebende Tamilin ihre Geschichte in ihrer Muttersprache schildern. Da der überwiegende Teil der Besucher sicher kein Tamilisch spricht, beschreiben mehrere Darstellerinnen die Erlebnisse durch Tänze. Die Schauspielerinnen machen die Geschichte dadurch lebendig.

Der beschwerliche Weg einer Mutter mit Kind

Der zweite Teil des Theaterstücks zeigt die von Zanoni-Bomparola geschriebene Geschichte. Sie beschreibt den Weg einer Mutter mit Kind, die sich notgedrungen an Schleuser wenden muss, um flüchten zu können. Die Geschichte setzt sich aus realen Schicksalen zusammen, gemischt mit der Fantasie der Autorin.

So gibt es in der Aufführung auch "ein kleines Stück Italien". Zanoni-Bomparola verspricht ein dramatisches Geschehen, aber auch eine gewisse Ironie, damit die Aufführung nicht zu schwer daherkommt.

Ganz begeistert ist Zanoni-Bomparola von ihren Mitstreitern, die das Stück auf die Bühne bringen. Alle nähmen sich die Sache sehr zu Herzen. Der jüngste Darsteller sei erst acht Jahre alt. Götz Knieß bringe seine Regieerfahrung mit ein. Unterstützt wurde das Projekt auch vom Freundeskreis der Puppen- und Theaterbühne.

Weitere Informationen: Aufgeführt wird das Stück am 2., 3., 30. und 31. Oktober. Es eignet sich für Besucher ab zwölf Jahren. Karten sind bei Natur- und Feinkost Hoppe erhältlich.