Die Solisten: (von links) Verena Schwer, Henriette Schöwitz, Kai Kluge und Daniel Suto Foto: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Kyrie erzeugt Gänsehaut / Ovationen als Dank für gelungenen Abend

Von Christel Paskal

St. Georgen. Man braucht nicht in größere Städte zu fahren, um "Petite Messe solenelle" von Gioachino Rossini erleben zu können. Der katholische Kirchenchor mit herrlichen Stimmen unter der Leitung von Josef Spath ist bestens dafür geeignet und die Solisten holte dieser einfach dazu.

Pfarrer Paul Dieter Auers einleitende Worte zu Rossinis Werk machten die zahlreich Anwesenden bereits neugierig. "Er konnte auch gut kochen", meinte Auer. Mit den Tournedos Rossini und der Gänseleberpastete macht er den Besuchern den Mund wässrig.

Danach positionierten sich die Chormitglieder im Altarraum. Mit einem Paukenschlag ist die Messe eröffnet worden. Das Kyrie erklang im Kirchenschiff und erzeugte eine Gänsehaut. Die Diplomklavierlehrerin Elisabeth Spath war während der 90-minütigen Aufführung gefordert und leistete Großartiges. Außer dem Piano begleitet Rossinis Messe nur noch ein Harmonium.

Dem Kyrie folgte das Gloria, bei dem die Solisten Verena Schwer (Sopran), Henriette Schöwitz (Alt), Kai Kluge (Tenor), sowie Bariton Daniel Suto mitwirkten. Mit seiner klaren, kräftigen Stimme zauberte Kluge ein herrliches "Domine Deus" an den himmlischen König. Bei Schwer war beim "Cruxifixus" das Leiden Jesu unter Pontius Pilatus durchaus spürbar. Auch die anderen Solisten entzückten die Besucher.

Der Kirchenchor hat Unglaubliches geleistet. In jeder Phase war der große Wille spürbar, den Besuchern ein unvergessliches Konzert zu bieten. Alle Chormitglieder waren vollkommen konzentriert und die sechsmonatige Probezeit machte sich bemerkbar. Wie beim Kyrie war das auch beim Credo erlebbar.

Beim "Et resurrexit" war die Freude über den Auferstandenen greifbar. Danach ließ Rieger sein Harmonium beim "Preludio religiose" erklingen. Das Agnus Dei endete mit den Worten "Gib uns deinen Frieden". Sekunden lang herrschte Stille. Erst nachdem von Spath und den Chormitgliedern die Spannung sichtlich abgefallen war, setzte der donnernde Applaus mit stehenden Ovationen ein. Auf Freudenpfiffe verzichteten die Besucher in der Kirche, dafür waren mehrfach Bravo-Rufe zu hören. Nachdem der Beifall nicht enden wollte, wiederholten die Sänger das "Cum santo spiritu", das auch das Lieblingsstück der Pianistin ist. Dann waren nur lobende Stimmen zu hören.