Bürgermeister Michael Rieger (links) und Giovanni Costantino (rechts), Leiter des Personalamts, heißen den neuen Kämmerer ­Stephan Fix (Mitte) im Rathaus willkommen. Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder-Bote

Personalie: Stephan Fix ist neuer Kämmerer von St. Georgen / Professor macht auf Stelle aufmerksam

33 Jahre jung, den Master in der Tasche, ein Mann aus der Region: Stephan Fix übernimmt das Amt des Kämmerers – und angesichts bevorstehender Projekte jede Menge Verantwortung.

St. Georgen. Es ist eine Schnapszahl, die den neuen Kämmerer und seinen Vorgänger verbindet: die 33. Karl Braun war 33 Jahre für die Finanzen der Stadt zuständig, Stephan Fix erblickte vor 33 Jahren die Welt. "Da wird einem erst die Dimension bewusst", sagt Fix und lächelt.

Trotz seines jungen Alters kann er sich auf einen großen Erfahrungsschatz stützen. Auf einem Schwarzwaldhof in Mühlenbach im Kinzigtal aufgewachsen absolviert er nach dem Zivildienst eine Ausbildung zum Finanzassistenten bei einem Bankunternehmen. Nach einigen Jahren beginnt er ein Studium zum Bachelor of Public Management – ehemals Diplom-Verwaltungswirt – in Kehl. Es folgt eine Anstellung im Rechnungsamt der Stadt Elzach, berufsbegleitend absolviert er darüber hinaus einen Master of Public Management.

Bürgermeister: "Er hat uns auf ganzer Linie überzeugt"

Ein Lebenslauf, der sich sehen lassen kann – das meint auch der Bürgermeister. "Er hat uns auf ganzer Linie überzeugt", sagt Michael Rieger. "Wir sind erleichtert, dass wir die Stelle adäquat nachbesetzen konnten." Bereits im Herbst vergangenen Jahres habe man die Stelle ausgeschrieben, um genügend Zeit zu haben. Schlussendlich habe es "drei sehr gute Bewerber" gegeben, unter denen sich Fix durchsetzte. Vor 15 Jahren wären es wohl 30 oder 40 Bewerber gewesen, mutmaßt Rieger. "Doch diese Zeiten sind vorbei."

Fix wurde über seinen Professor in Kehl auf die Stelle aufmerksam. Brauns Ruf als Kämmerer sei über die Stadtgrenzen hinweg bekannt gewesen – ebenso wie der Zeitpunkt des nahenden Ruhestands. Fix begutachtete die Stadt und besuchte den Gemeinderat, um dessen Zusammenspiel kennenzulernen.

"Ich bin sehr froh, dass es funktioniert hat", sagt er rückblickend. Während es viele Nachwuchskräfte in die Oberzentren zieht, habe er sich bewusst für eine kleinere Stadt wie St. Georgen entschieden. "Hier kann man noch sein solides Verwaltungshandwerk anwenden und etwas bewegen", begründet er seinen Entschluss. Und auch Rieger stellt angesichts der Größe St. Georgens klar: "Wenn du nur ans Geld denkst, bist du hier Fehl am Platz."

Für Fix stand am ersten Tag ein Rundgang durch das Rathaus auf dem Plan, auch Braun hat seinem Nachfolger bereits einen Besuch abgestattet. Nun geht die "rasche Einarbeitungsphase" los, wie es der Bürgermeister nennt. Das fachliche bringe Fix bereits mit, nun gehe es darum, ihm die Besonderheiten näher zu bringen – die gebe es schließlich in jeder Verwaltung.

Stadtsanierung und Schulentwicklung stehen auf dem Programm

Um deutlich zu machen, wie viel Verantwortung auf den Schultern des Kämmerers lastet, nutzt Rieger die Arbeit des Vorgängers für ein Beispiel. Eine Milliarde habe man während seiner Amtszeit umgeschlagen. "Das ist ein ganzer Batzen Geld, der gut verwaltet werden soll", so der Bürgermeister. Viele Millionen gelte es jährlich, vernünftig einzusetzen. Hierfür brauche man seriöse und verlässliche Mitarbeiter, die auch "konservativ denken" – vor allem angesichts der anstehenden Stadtsanierung und der Schulentwicklung.

Fix selbst gibt sich optimistisch. Manche Bereiche seiner neuen Arbeit seien deckungsgleich mit seinem Aufgabengebiet in Elzach, anderes käme nun neu dazu. "Ich fühle mich durch zwölf Semester Studium gut aufgestellt", meint er. Darüber hinaus habe Braun gute Arbeit geleistet: "Und ich werde am Anfang schon nicht alles auf den Kopf stellen."