Einen sehr positiven Eindruck hinterlässt Sascha Jager bei seinem Probedirigat in Langenschiltach. Auch er selbst ist von den Musikern angetan Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Elias Zuckschwerdt gibt wegen Hochschulwechsel Abschied bekannt / Zwei Nachfolger stellen sich vor

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen-Langenschiltach/Tennenbronn. Wird er es oder wird er es nicht? Derzeit haben die Musiker des Trachtenmusikvereins Langenschiltach gleich zweifaches Alpdrücken: Zum ersten steht das weihnachtliche Kirchenkonzert unter der Leitung von Elias Zuckschwerdt an, zum anderen will der Dirigent seinen Stab niederlegen.

Als Zuckschwerdt von Hans Staiger das Amt des Dirigenten übernommen hat, ließ er deutlich verlauten, dass er das "keine zehn Jahre" machen wolle, bei etwa fünf oder sechs Jahren liege die Grenze. Nun sind fünf Jahre vergangen und bei Zuckschwerdt stehen die Zeichen auf Abschied, teilte der Vorsitzende Reinhold Dannecker im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten mit.

"Elias will sich nicht mit dem Bachelor zufrieden geben, er will noch den Master-Abschluss draufsetzen. Und den will er nicht in Trossingen machen", nannte er Gründe. Denn im Lebenslauf eines Musikers, mache es sich anscheinend gut, wenn das Studium an verschiedenen Hochschulen erfolgt sei, wusste Dannecker. "Wir haben dann gleich reagiert und im Internet eine Anzeige geschaltet. Wir haben zwei Bewerbungen, einer davon ist uns auch schon als Musiker gut bekannt. Denn Sascha Jager vom benachbarten Tennenbronner Musikverein Frohsinn hatte bei den Langenschiltachern bereits als Schlagzeuger ausgeholfen. Jager hatte nun am vergangenen Freitag als erster der beiden Interessenten die Gelegenheit, sich als Dirigent mit einer Arbeitsprobe zu empfehlen. Er ist bei den Musikern recht gut angekomen", äußerte sich Dannecker. Dennoch wolle man dem zweiten Anwärter, einem Musiker aus Reichenbach, seine Chance lassen.

Der 26-jährige Sascha Jager ist nicht nur ein Gewächs des Tennenbronner Musikvereins. Es ist in Tennenbronn schon seit vielen Jahrzehnten Tradition, die weiterführenden Schulen in St. Georgen zu besuchen, was mittlerweile schwieriger wird. Denn Schramberg, zu dem Tennenbronn seit einigen Jahren als Stadtteil gehört, kämpft inzwischen um die Schüler des Teilortes. Doch das war noch nicht der Fall, als Jager den Musikzug des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums besuchte und dort sein musisch geprägtes Abitur ablegte.

"Nach der Schule ging es zum Bund. Wenn man als Schlagzeuger Musik studieren will, sind die Studienplätze äußerst rar. Nur rund 15 gibt es bundesweit", erklärte Jager den Grund, weshalb er mit 26 Jahre noch nicht fertig mit dem Studium ist.

Nach zwei Jahren Dienst im Luftwaffenmusikkorps Karlsruhe hatte er Glück und erhaschte einen der begehrten Plätze in Saarbrücken. Dort ist er mittlerweile am Ende des sechsten von insgesamt acht Semestern angelangt. Da er das Wochenende generell im Schwarzwald sei, habe er mit den Nachbarn Kontakt aufgenommen, weil er ja so lange nicht mehr in Saarbrücken sei. "Und im Schwarzwald gefällt es mir halt am besten", schmunzelte er.

Nun wartet er gespannt auf das zweite Probedirigat, nach dem dann die Entscheidung für einen der beiden Kandidaten fallen soll – wohl bei der Hauptversammlung im Januar. Ungeachtet dessen wird Elias Zuckschwerdt sowohl das Weihnachtskonzert als auch beim Weihnachtsmarkt am 13. Dezember dirigieren.