Mit dem LKW im Gepäck zum Rennwochenende: Wenn das Team Hahn-Racing in der Europameisterschaft unterwegs zu den großen Rundstrecken des Kontinents ist, dann sieht kein Reifen des Renntrucks den Asphalt der Autobahn. Foto: Hahn-Racing

Motorsport: Rückstand des Altensteigers Jochen Hahn auf Führenden wächst an.

Zweimal stand Jochen Hahn aus Altensteig beim fünften von neun Rennwochenenden um die Truck-Race-Europameisterschaft am Hungaroring in der Nähe von Budapest als Zweitplatzierter auf dem Siegerpodest.

Der große Sieger in Ungarn jedoch war der Tscheche Adam Lacko, der mit drei Siegen in vier Rennen seine Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen konnte.

Vor insgesamt 32 000 Zuschauern war es in jeder Hinsicht ein heißes Wochenende. Das Thermometer zeigte bis zu 39 Grad im Schatten, die Piste heizte sich auf bis zu 56 Grad auf. Erfrischender Wind war Mangelware. Dennoch lieferten sich die Truckracer auch ausgesprochen heiße Rennen.

Platz zwei im ersten Rennen hinter Mercedes-Pilot Norbert Kiss war für Jochen Hahn ein guter Einstieg. Lokalmatador Kiss kennt am Hungaroring fast jeden Stein. Er könnte die Strecke beinahe im Schlaf fahren. Jochen Hahn war auf Position zwei ins Rennen gegangen und hatte einen recht guten Start erwischt. Dennoch war es ihm nicht möglich, an Norbert Kiss vorbeizuziehen. Da auch von hinten keine Gefahr drohte, verzichtete der Altensteiger vorausschauend auf weitere mögliche Attacken und gab sich mit dem zweiten Platz zufrieden. Dritte wurde Steffi Halm vor Titelanwärter Adam Lacko.

Für Buggyra-Pilot Adam Lacko sollte es in den nächsten Rennen optimal laufen. Im zweiten Rennen arbeitete er sich schnell von Platz acht auf zwei vor. Nur noch sein Landmann und Teamkollege David Vrsecky zog vor ihm seine Runden. Auch Jochen Hahn hatte gleich drei Plätze gutmachen können und lag hinter dem Teamkollegen Körber auf dem vierten Platz. Nach nicht einmal einem Drittel des Rennens konnte der Altensteiger an Körber und Vršecký vorbeiziehen und mit den schnellsten Rennrunden auch wieder zu dem schon enteilten Adam Lacko aufschließen. Immer mal wieder setzte Jochen Hahn zum Überholen an, wollte aber auch nicht zu viel riskieren, letztendlich ging es ja auch nur um einen Punkt. So holte sich der Iveco-Pilot ein weiteres Mal an diesem Tag Platz zwei und damit den zweiten Podiumsplatz.

Am Sonntagvormittag ging Jochen Hahn von Startplatz vier ins Rennen. Vorne standen Norbert Kiss und Adam Lacko. Erneut erwarteten die ganz auf Kiss gepolten, ja schon enthusiastischen Fans einen Sieg ihres Idols, doch das Startduell ging an Lacko. Danach entwickelte sich ein spannender Zweikampf um den Sieg, den der Tscheche am Ende knapp gewann.

Jochen Hahn war mit Steffi Halm und Antonio Albacete nach dem Start in die erste Kurve gegangen. Dabei wurde der Altensteiger etwas weit nach außen gedrängt und kam anschließend sogar noch leicht von der Piste ab. Damit fiel er auf Rang fünf zurück. Im Kampf um Platz vier mit Antonio Albacete hatte Jochen Hahn nach mehreren Attacken thermische Probleme, ließ dann aber doch lieber abreißen und gab sich mit Rang fünf zufrieden.

Auch das vierte und damit letzten Rennen des Wochenendes ging an Adam Lacko. Für Jochen Hahn reichte es zwar nicht auf das Podium, auf Platz vier war er diesem allerdings recht nah.

"Ich bin zwar nicht direkt enttäuscht, doch gerade im letzten Rennen wäre wohl der dritte Platz allemal drin gewesen. Ich bin aber auch nicht bereit, wegen eines Punktes ein ganzes Rennen zu riskieren und mir vielleicht auch noch massive Beschädigungen einzuhandeln", meinte der Altensteiger am Sonntagabend.

Vom Hungaroring aus ist das Team Hahn-Racing direkt ins tschechische Most gefahren, wo schon am kommenden Wochenende der 6. Lauf der Europameisterschaft über die Bühne geht.

Stand in der Fahrerwertung der Europameisterschaft: 1. Adam Lacko (CZE), Freightliner, 232 Punkte; 2. Norbert Kiss (HUN), Mercedes-Benz, 174; 3. Jochen Hahn (Altensteig/GER), Iveco, 174; 4. Stephanie Halm (GER), MAN, 172; 5. Antonio Albacete (ESP), MAN, 126; 6. Sascha Lenz, (GER), MAN, 92; 7. Gerd Körber (GER), Iveco, 88.