Mit dem zweiten Platz verteidigte Zoran Radulovic die Führung in der Klasse. Foto: BR-Foto Foto: Schwarzwälder-Bote

Motorsport: Team Derscheid des Besenfelder Rennfahrers festigt beim Vier-Stunden-Rennen die Führung in der Klasse

Ende gut, alles gut – das galt für den Besenfelder Rennfahrer Zoran Radulovic beim fünften Lauf zur deutschen Langstreckenmeisterschaft auf der Nordschleife des Nürburgrings. Er hatte es als Startfahrer besonders eilig und erlebte die Zieldurchfahrt des Vier-Stunden-Rennens gar nicht mehr, da er zu diesem Zeitpunkt schon längst Gast bei einer Hochzeitsfeier war. Vom zweiten Platz erfuhr er am Handy.

Mit dem Podestplatz festigte das Trio Rolf Derscheid, Michael Flehmer und Zoran Radulovic die Führung in der Klasse. Da die vor dem Trio in Gesamtklassement stehenden Konkurrenten auch alle mindestens einen zweiten Platz nach Hause fuhren, geht das Team Derscheid auf Platz vier in der Produktionswagenwertung und auf Platz sieben in der Gesamtwertung in die nun kurze Sommerpause.

Die wird vor allem genutzt, um nochmals an der Abstimmung zu arbeiten. Fuhr im vergangenen Rennen der BMW 325i bei Dauerregen den baugleichen Konkurrenten auf Platz vier noch hinterher, so war das Set-up dieses Mal konkurrenzfähig. "Die Klasse ist in der Spitze unheimlich dicht besetzt, es entscheiden oft nur Nuancen beim Set-up über die Performance", weiß der Simmersfelder Tuningexperte Zoran Radulovic.

Das erlebte er auch bei seiner Startpremiere im BWW 325i. Unmittelbar nach dem Start schob er sich von Platz vier auf Platz zwei vor, vermied den Austausch von Lack im dichten Gedrängel der 150 Fahrzeuge auf dem Geschlängel des Grand-Prix-Kurses und befand sich eingangs der Nordschleife wieder auf dem vierten Platz.

"Ich habe mich aus allem rausgehalten, wollte den Mechanikern nicht noch mehr Arbeit machen", spielte Radulovic auf den unverschuldeten Trainingsunfall des Teams an: Bereits in der ersten Runde kreuzte ein schnellerer Porsche-Pilot die Ideallinie von Teamkollege Flehmer. Das Ergebnis der Kaltverformung wurde mit Renn-Tape wieder so befestigt, dass die Pflichtrunden für die drei Piloten noch gefahren werden konnten.

Zoran Radulovic blieb im Rennen am Drücker, wurde aber wegen der vielen Unfälle immer wieder durch Gelbphasen mit Tempolimits gebremst. Dennoch übergab er als Dritter an Flehmer. Mit einem perfekten Boxenstopp und Fahrerwechsel holte das Team wertvolle Sekunden auf. Flehmer übergab nach einem beherzten Stint als Zweiter an Schlussfahrer Derscheid. Der Teamchef hatte als Vizemeister des Vorjahres das Gesamtklassement im Blick, fuhr auf der letzten Rille, ohne aber am Ende den Sieg des Erstplazierten gefährden zu können.