Orentierte sich auf der Strecke mangels weiblicher Konkurrenz an den Männer: Stefanie Doll gewann überlegen bei den Damen. Fotos: Roger Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Leichtahletik: Die beiden Bräunlinger Sieger von der Konkurrenz nicht zu halten

Vorjahressieger Kay-Uwe Müller (TSG Schwäbisch Hall) wiederholte gestern seinen Triumpf, und holte sich als erster in der Geschichte des Bräunlinger Marathon dreimal den Sieg auf der großen Schleife in der Männerkonkurrenz.

Müller benötigte 2:34,46 Stunden für die 42,195 Kilometer. Schnellste Frau war Stefanie Doll (SV Kirchzarten), sie kam in 2:58,27 Stunden ins Ziel. Den Halbmarathon entschied David Jansen (SV Reichenau) in 1:20,05 Stunden zu seinen Gunsten, bei den Frauen war Favoritin Katrin Köngeter von der LT Unterkirnach in sensationellen 1:23,55 Stunden nicht zu schlagen.

Beide Sieger zeigten eigentlich die sportliche beste Leistung an diesem Wochenende in Bräunlingen. Denn David Jansen bestritt erst seinen vierten Halbmarathon überhaupt. "Erst Ende Juli bereitete ich mich für Bräunlingen vor", so der 25-Jährige und Vorjahresdritte. "Es war ein tolles Spektakel, bei den Musiken und den Anfeuerungsrufen der Zuschauer bekam ich richtig Gänsehaut."

Katrin Köngeter eine Klasse für sich

Eine Klasse für sich war Katrin Köngeter, die die Strecke besser als im Vorjahr fand: "Es lag weniger Schotter auf den Waldwegen, was mir sehr zu Gute kam. Allerdings war es mir hinten heraus dann doch etwas kalt. Dass ich mit meiner Zeit in der Männerkonkurrenz auf den zehnten Platz gekommen, wäre freut mich umso mehr."

Beim Marathon der Männer lief der Vorjahres- und Sieger aus 2013 bereits nach zwölf Kilometern ein einsames Rennen. "Ich hatte dort zwar schon einen großen Vorsprung, doch ich wusste, die Distanz ist noch lang, und es kann viel passieren auf der selektiven Strecke", berichtete Müller später im Ziel. Doch bei Kilometer 35 war er sich sicher, den Sieg nach Hause zu bringen. "Obwohl es in diesem Jahr bereits mein achter Marathon war, war ich überrascht, dass meine Beine auf dieser anspruchsvollen Strecke noch so gut mitmachten", freute sich der Gewinner über seinen Coup.

Der zweitplatzierte Manfred Kiene von der LT Unterkirnach war mit seinem zweiten Platz super zufrieden: "Man muss bedenken, ich arbeite auf dem Bau, und da ist man nach dem Arbeiten am Abend schon trainiert genug, sodass für das Lauftraining nicht immer Zeit ist." Kiene lag bis Kilometer 22 auf Platz vier, zog dann im Anschluss an seinen Konkurrenten auf Platz zwei davon.

Rainer Sprich, der auf Rang drei landete, war sechs Minuten schneller als im Vorjahr, freute sich ebenfalls: "Die Leistung ist für mich okay, war ich bei Kilometer zwölf noch Sechster, so hatte ich die vor mir liegenden Läufer bei Kilometer 30 eingeholt."

Ein wahrlich einsames Rennen lief Siegerin Stefanie Doll. "Meine Konkurrenz waren die Männer", lachte die Läuferin vom SV Kirchzarten, "nach dem Start sah ich keine weitere Frau, also orientierte ich mich an den Männern". Sie gewann mit über 31 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Katja Gallasch aus Salem. "Das ich unter drei Stunden laufe würde, hätte ich nie gedacht", so Doll, "ich habe mir mein Rennen perfekt eingeteilt." Groß war die Freude bei Annette Egle vom Lauftreff Pfohren. Sie kam in 3:33, 56 Stunden als drittplatzierte ins Ziel. Insgesamt nahmen 851 Läufer die Halbmarathonstrecke unter die Laufschuhe, die große Schleife wollten 302 Läufer in Angriff nehmen.

Schon heute laufen die Vorbereitungen auf die 50. Jubiläumsausgabe im nächsten Jahr. "Verraten will ich natürlich noch nichts", so OK-Chef Frank Kliche. Lediglich bei den Medaillen wird sich die Größe "nach oben" verändern, und das Motiv wird etwas mit dem Marathonlauf zu tun haben. Auch sollen die Finisher zur Jubel-Ausgabe noch ein zusätzliches Präsent bekommen.