Ostelsheimer Lauf-Spezialisten: Friedemann Hecke (rechts) und Thilo Moser Foto: Volker Held Foto: Schwarzwälder-Bote

Leichtathletik: Erfahrung aus 60 Ultra-Läufen zahlt sich aus

Bei der deutschen Meisterschaft im Sechs-Stunden-Lauf sicherte sich der Ostelsheimer Friedemann Hecke mit viel Routine den Titel. Seinem Team-Kollegen Thilo Moser gelang ein glänzendes Comeback.

Im westfälischen Münster wurde die deutsche Meisterschaft im Sechs-Stunden-Lauf der Deutschen Ultra-Marathonvereinigung (DUV) mit 773 Teilnehmern auf einer 5,085 Kilometer langen flachen Runde am Standort-übungsplatz Handorf-Ost ausgetragen. Friedemann Hecke und Thilo Moser vom VfL Ostelsheim überraschten mit den Plätzen eins und sieben in ihren jeweiligen Altersklassen. Bemerkenswert und durchaus unüblich war der überlegene Gesamtsieg der Eliteläuferin Nele Alder-Baerens mit neuem Weltrekord von 85,492 Kilometern (50 Kilometer: 3,24:13 Stunden).

Friedemann Hecke hatte im Vorjahr mit Bronze (50 Kilometer), Silber (Sechs-Stunden-Lauf) und Gold (24-Stunden-Saison) eine glänzende Ultra-Saison hingelegt. In Münster hieß der Favorit in der Altersklasse M55 allerdings Edgar Morschhäuser. Der ehrgeizige Athlet von der LAZ Obernburg/Miltenberg hatte die wesentlich besseren Unterdistanzzeiten aufzuweisen und war schon viermal Titelträger auf der 50-Kilometer-Strecke, gab auf der Vierteltagesrunde allerdings sein Debüt. Der Ostelsheimer lag bei der 50-Kilometer-Marke nach 4,04:29 Stunden auch 6:40 Minuten hinter seinem schnellen Konkurrenten. Auf dem letzten Drittel konnte Hecke aber die ganze Routine seiner 60 Ultrarennen seit 2003 ausspielen und sich am Ende mit 72,444 Kilometern zu 70,881 Kilometern deutlich zum ersten Mal als deutscher Meister über die Sechs-Stunden-Distanz krönen lassen. In der Gesamtwertung bedeutete dies Rang 18; in der Klasse M55 wurden 72 Teilnehmer gelistet.

Thilo Moser war von 2008 bis 2012 schon Leistungsträger beim VfL Ostelsheim, konnte aber nach seinem Umzug nach Kornwestheim jahrelang geschäftsbedingt nur noch auf Sparflamme trainieren. Seit er nicht mehr im Außendienst tätig ist, hat er sein Pensum erneut hochgeschraubt und ist seit Januar wieder Mitglied beim VfL Ostelsheim. Bei seinem dritten Ultra durchlief er die 50-Kilometer-Marke nach 4,10:15 Stunden an siebter Position der Altersklasse M50. Diesen Platz konnte der Ostelsheimer bis zum Ende halten und lief mit 68,664 Kilometern eine großartige Distanz. In seiner Klasse waren 101 Athleten im Ziel, in der Gesamtwertung lag Moser auf Rang 33.

Ein Teil des Erfolges kann das Duo auch Teamkamerad Volker Held gutschreiben, der die beiden Ostelsheimer als Betreuer tatkräftig unterstützte. Etwas schade war, dass der VfL dieses Mal keine Mannschaft stellen konnten. Mit dem verhinderten Topläufer Oliver Kunz hätte der Kampf um die Plätze zwei bis vier interessant werden können. Bei den Titelkämpfen des DLV über 100 Kilometer in Berlin könnten die Ostelsheimer Gelbhemden dann aber wieder in Mannschaftsstärke antreten.