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"Schorle" hat einen Lauf. Nach Platz zwei zum Auftakt und dem

"Schorle" hat einen Lauf. Nach Platz zwei zum Auftakt und dem Sieg beim zweiten Lauf stand der Besenfelder Zoran "Schorle" Radulovic zusammen mit Rolf Derscheid und Michael Flehmer beim dritten Lauf zur Deutschen Langstreckenmeisterschaft VLN auf dem Nürburgring wieder ganz oben bei der Siegerehrung.

Mit über vier Minuten Vorsprung, selbst bei einem Vier-Stunden-Rennen eine gefühlte Ewigkeit, fuhr Rolf Derscheid den BMW 325i über die Ziellinie. Das Auto wurde im Gesamtklassement auf Platz 83 abgewunken. Gestartet waren 157 Fahrzeuge. Mit dem neuerlichen Sieg baute das Trio den Vorsprung im Klassement der Klasse V4 aus und schob sich auch im Gesamtklassement der Meisterschaft auf Platz sechs vor.

Bei Tempo 180 mit einem Reh kollidiert

Für das Vizemeister-Team des Vorjahres sah es aber zunächst gar nicht nach einem ungefährdeten Sieg aus. Hinter zwei weiteren BMW musste sich das Team beim Training als Dritter hinten anstellen. Bereits nach dem Kurvengeschlängel hinter der Startgeraden hatte der BMW mit der roten Nase die Schnauze vorne – dafür klebte aber ein Verfolger hartnäckig an der Heckschürze.

So lange, bis ein Reh – auch das gibt es in der "Grünen Hölle" – die Ideallinie über die Strecke suchte und der BMW bei Tempo 180 mit dem Rotwild kollidierte. "Wir hatten in der Situation einfach nur Glück, Sekundenbruchteile vorher sind wir vorbeigefahren", meinte ein erleichterter "Schorle". Dem 51-Jährigen sind in der waldreichen Heimat Wildunfälle nicht unbekannt, aber auf der Nordschleife hat er das in über 15 Jahren auch noch nicht erlebt. Sichtlich unbeeindruckt vom Missgeschick der Kontrahenten fuhr Michael Flehmer konstant schnelle Runden, wurde nur von einem vorausfahrenden Porsche etwas im Vorwärtsdrang gestoppt.

Defekte Radaufhängung? Eingedrückter Kühler? Fiebrig wartete das Team auf den BMW nach dem Nasenstuber. Nichts von allem – das Loch in der Frontschürze wurde mit Racing-Tape zugeklebt. Und los ging es für "Schorle". Hatte er im vergangenen Rennen noch mit der Traktionskontrolle gehadert, die sich während des Rennens eingeschaltet hatte und ihm den Schwung aus den Kurven nahm, lief es bei dem 51-Jährigen nun sehr rund mit konstant schnellen Rundenzeiten.Er baute den Vorsprung auf der Strecke von 40 Sekunden auf über zwei Minuten aus. Und das, obwohl er mit den bereits neun Runden alten Slicks auf die Strecke ging.

Schlussfahrer Rolf Derscheid durfte sich über einen neuen Satz Reifen und freie Fahrt auf der Strecke freuen. Der Teamchef nahm aber den Fuß nicht vom Gas, sondern baute den Vorsprung auf die Nächstplatzierten auf über vier Minuten aus. "Mit dieser geschlossenen Teamleistung und den konstant schnellen Runden unter zehn Minuten sind wir in der Klasse kaum zu schlagen", blickt der Teamchef bereits auf den kommenden Lauf – um sich ganz auf das ehrgeizige Vorhaben Gesamtsieg zu konzentrieren, verzichtet das Team auch auf den Start beim 24-Stunden-Rennen.