Nach der Aufstellung von weiteren Wohncontainern ist Simmozheim für die Unterbringung von weiteren Flüchtlingen bestens gerüstet. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Unterbringung bereitet keine Probleme / Freundeskreis Asyl will weitere Stellen

Von Bettina Bausch

Mit der Komplettierung der Containeranlage in der Hauffstraße mit vier weiteren Einheiten ist Simmozheim bei der Unterbringung von Flüchtlingen derzeit in einer komfortablen Situation.

Simmozheim. Wie Bürgermeister Hartmut Mayer mitteilt, ist es inzwischen zudem gelungen, weitere Wohnungen für Asylbewerber anzumieten. "Wir sind momentan entspannt", freut sich der Rathauschef.

Über die Unterbringung von Flüchtlingen wurde in der Gäugemeinde in der Vergangenheit immer wieder heftig diskutiert. Nach Möglichkeit sollten Asylsuchende nicht in Containern untergebracht werden. Da sich jedoch bald abzeichnete, dass sich nicht genügend Wohnungen anmieten lassen würden, mussten dennoch Container bestellt werden. Jetzt kamen zu den beiden schon vorhandenen vier weitere Wohnmodule hinzu. Da zwischenzeitlich jetzt auch Wohnungen angemietet werden konnten, steht der Gemeinde derzeit genügend Wohnraum für Asylbewohner zur Verfügung.

Syrische Großfamilie

34 Personen hat die Gemeinde bisher aufgenommen. Am 6. Juni sollen nun eine syrische Großfamilie mit acht Personen und am 20. Juni fünf weitere Afrikaner hinzu kommen. Die rund 50 Flüchtlinge können problemlos untergebracht werden. Aufgrund der derzeit entspannten Lage geht der Schultes davon aus, dass nicht, wie ursprünglich angenommen, 80 sondern derzeit lediglich 60 Menschen aufzunehmen sind.

Bei der Beschaffung von Be- schäftigungsmöglichkeiten gab es dank des unermüdlichen Einsatzes des Simmozheimer Freundeskreises Asyl ebenfalls erfreuliche Fort- schritte. Ein junger Mann hat eine befristete Stelle in einem örtlichen Gastronomiebetrieb gefunden. Ein weiterer Flüchtling fand Arbeit in einem Elektrounternehmen. Hinzu kommt, dass die Kommune ihre Einrichtungen teilweise zur Beschäftigung von geflüchteten Menschen geöffnet hat.

Mehrere junge Männer helfen im Rahmen eines Ein-Euro-Jobs auf dem örtlichen Bauhof. "Die Arbeit dort ist leider nur stundenweise möglich, denn es muss unbedingt immer jemand dabei sein, der sie anleitet", bedauert der Rathauschef.

Auch die örtlichen Kindergärten haben ihre Türen geöffnet. Nach Rücksprache mit den Eltern sind in den KiTas derzeit drei Asylbewerber im Kindergartenbetrieb mit dabei. Sie versehen leichte Haus- meisterdienste, spielen mit den Kindern und lernen dabei nebenbei auch Deutsch. "Es ist ausgesprochen schwierig, Stellen für Flüchtlinge zu finden", stellt die ehrenamtliche Mitarbeiterin im Freundeskreis Asyl, Stefanie Breton, fest. Sie vermutet, dass dies hauptsächlich an der Sprachbarriere liegt.

Beziehungen sind wichtig

"Die jungen Asylbewerber wollen gerne arbeiten und meistens Berufe wie Bäcker, Schreiner und Automechaniker erlernen", weiß Breton. Die gelernte Sozialarbeiterin ist sich sicher, dass bei der Vermittlung von Praktika oder Arbeitsstellen persönliche Beziehungen eine große Rolle spielen.

Diese Schiene hat Gemeinderat und Freundeskreis Asyl-Sprecher Jörg-Uwe Koske bisher in Simmozheim schon erfolgreich genutzt. Da die rührigen Freundeskreis Asyl-Mitglieder kräftemäßig an ihre Grenzen gestoßen sind, hat der Gemeinderat unlängst grünes Licht für die Einstellung einer Betreuungskraft auf 450-Euro Basis gegeben. Gerade die Beschäftigung der geflüchteten Menschen ist den ehrenamtlich engagierten Betreuern ein besonderes Anliegen.

"Unsere Bemühungen laufen weiter", unterstreicht Breton und hofft, dass sich in nächster Zeit noch mehr ge- eignete Stellen für die arbeitswilligen Flüchtlinge finden lassen.