Der Lauchbrunnen in Simmozheim. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Kein Rechtsanspruch auf Wasser / Simmozheimer Tradition / Rund 11 000 Euro veranschlagt

Von Bettina Bausch

Was lange währt, wird endlich gut. Nach langem Warten der Bürger wird der Simmozheimer Lauchbrunnen jetzt fertiggestellt.

Simmozheim. In der Gäugemeinde war man zuletzt sehr gespannt. Würde der Weil der Städter Steinmetz Gernot Zechling Wort halten? Er hatte nämlich versprochen, dass er den neu gestalteten Lauchbrunnen bis zur nächsten Ratssitzung am morgigen Donnerstag fertigstellen wird. Und er hat Wort gehalten.

Eigentlich hätte die Brunnenanlage schon im vergangenen Sommer fertig sein sollen. Doch es gab immer wieder Schwierigkeiten Änderungswünsche der Gemein- deräte, Termingründe und Probleme mit der aus Metall gefertigten Verzierung seien der Grund für die Verzögerung, so Zechling.

Wegen Verzögerungen hat es Ärger im Gemeinderat gegeben

Im Simmozheimer Gemeinderat hat es deshalb schon mächtig Ärger gegeben. Vor allem Gemeinderat Eugen Häberle drängte darauf, dass der Brunnen im Frühsommer 2016 fertiggestellt sein sollte und hatte sich für "ein Ultimatum bis Ende Juni" stark gemacht. Dann könnten die Leute im Sommer dort Wasser zum Gießen ihrer Gärten holen, so Häberle.

Bürgermeister Hartmut Mayer verwies im Gespräch mit unserer Zeitung darauf, dass es keinen Rechtsanspruch gibt, Wasser aus öffentlichen Brunnen zu holen. Simmozheim sei mit seinen vielen anderen Brunnen, an die ausgewichen werden könne, gut aufgestellt. Gestern konnte der Schultes nun den Abschlussarbeiten am aufgestellten Brunnen beiwohnen.

Dabei wurde noch einmal kräftig an der Anlage gearbeitet.

Da der Trog schon seit knapp drei Wochen stand, ging es hauptsächlich um den Wasseranschluss, dem Aufstellen einer 1,50 Meter hohen Stele und um das Montieren der Verzierung.

In Simmozheim haben Brunnen eine lange Tradition. Im Ort gibt es mehrere historische Wasserstellen, für deren Erhaltung die Gemeinde viel tut. Sie dienten in früheren Jahrhunderten als Schaf- und Viehtränke. Außerdem holten die Bewohner dort Wasser für den eigenen Gebrauch, so lange es keine Wasserleitungen gab.

Ein wichtiger Bestandteil der Brunnenanlage ist der Trog des Schöpfbrunnens. "Er darf nicht mehr als 30 Zentimeter hoch sein, damit eventuell hinein fallende Kinder nicht ertrinken können", unterstreicht Zechling. Er hat für den zwei Meter langen und ein Meter breiten Trog Maintaler Sandstein verwendet.

An einer Stele wurde kunstvoll gestaltete Verzierung angebracht

"Dieser ist schön dicht und lässt kein Wasser durch, was beim Schwarzwälder Buntsandstein schon eher mal vorkommen kann", weiß der erfahrene Bildhauer. An einem Ende des Trogs wurde eine Stele aufgestellt und daran eine aus Metall kunstvoll gestaltete Verzierung angebracht.

Ursprünglich war man bei der Brunnenplanung von Kosten von rund 11 000 Euro ausgegangen. Bevor er nun endgültig etwas sagen könne, müsse er noch "die Rechnung abwarten", so Mayer.

Weitere Ausgaben verursachen eine bereits aufgestellte, moderne Sitzbank. Sie lädt zum Verweilen an einem ruhigen, idyllisch gelegenen Plätzchen mit schöner Aussicht ein.