Kläranlagen-Stilllegung erneut ausgeschrieben

Simmersfeld (kö).Die Kläranlage Köllbachtal wird stillgelegt. Bei der Submission lagen nur zwei Angebote vor, die nach Auskunft von Bürgermeister Stoll "weit über der Kostenberechnung liegen". Hauptsächlicher Grund sei der relativ hohe Preis für den Einsatz des Spülbohrverfahrens. Zur Schonung des Naturschutzgebietes hatte sich der Gemeinderat im Vorfeld dafür ausgesprochen, den Abwasserkanal nicht offen einzulegen.

An dem Projekt ist auch der Landkreis Calw beteiligt. Er erneuert auf der Kreisstraße 4335 den Belag von der Abzweigung Hornberg bis zur Baiermühle und legt Wert darauf, dass die Herstellung der Straßendecke und die Einlegung des Kanals möglichst durch den gleichen Auftragnehmer erfolgen.

Weil nur zwei Angebote vorlagen, schlug Bürgermeister Stoll nach Absprache mit dem Ingenieurbüro Gaiser die Aufhebung der Ausschreibung vor, was nach der deutlichen Überschreitung des Kostenrahmens rechtlich möglich wäre. Dann könnte man für die Gesamtbauarbeiten eine längere Abgabefrist vorsehen und sie in drei Lose aufteilen: Erstens für das Straßenstück, an dem der Landkreis Calw beteiligt ist, zweitens für den Abwasserkanal im Spühlbohrverfahren auf einer Länge von 1,4 Kilometer und drittens für die Abbau- und Umbaumaßnahmen innerhalb der Kläranlage. Dieser Vorschlag stieß im Simmersfelder Gemeinderat auf breite Zustimmung.

Die zweite Variante, den Auftrag bereits jetzt an den billigsten Bieter zu vergeben und Mehrkosten für die Gemeinde Simmersfeld in Höhe von 100 000 Euro in Kauf zu nehmen, war damit vom Tisch. Bürgermeister Stoll und Ingenieur Gaiser sind zuversichtlich, dass eine erneute Vergabe der Bauarbeiten für das Millionenprojekt - verteilt auf drei Lose - „ein günstigeres Ergebnis bringt“.