Die Polizei registrierte 2016 in Simmersfeld 17 "einfache" Diebstähle.Archiv-Foto: dpa/Anspach Foto: Schwarzwälder-Bote

Kriminalitätsstatistik: Postenchef informiert Rat über Verbrechensentwicklung

Simmersfeld. 44 Straftaten hat die Polizei im vergangenen Jahr in Simmersfeld erfasst. Das sind 17 mehr als 2015; und auch 2014 lag die Zahl mit 37 Vergehen darunter. "Trotzdem besteht kein Grund, sich Sorgen zu machen", erklärte Polizeihauptkommissar Dieter König bei der Vorstellung der aktuellen Kriminalstatistik im Gemeinderat. Zur Wahrheit gehört für den Hauptkommissar allerdings auch, dass in der Aufstellung nur Delikte aufgeführt worden seien, die sich auf der Gemarkung der Gemeinde ereignet hätten. König: "Wenn zum Beispiel ein Simmersfelder ein Verbrechen in Stuttgart begeht, taucht das nicht in dieser Statistik auf."

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist nach seinen Worten gegenüber den Vorjahren deutlich zurückgegangen. Zurückgeführt wird das darauf, dass im Frühjahr 2016 eine gewerbsmäßig agierende Bande aus Osteuropa aufgeflogen sei und die Haupttäter zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt wurden.

Von den 44 Straftaten im letzten Jahr waren 17 "einfache" und sieben "schwere" Diebstähle. Zur zweiten Kategorie zählen Fälle, in denen der Täter beispielsweise mit Gewalt in einen geschlossenen Raum eindringt, einen verschlossenen Behälter aufbricht, die Hilflosigkeit einer Person oder einen Unglücksfall ausnutzt.

Begangen wurden 2016 des Weiteren zehn Rohheitsdelikte (Schlägerei, Körperverletzung). Betrügereien kamen in sechs Fällen vor, zweimal waren sexuelle Übergriffe im Spiel und zweimal Drogen. Die Aufklärungsquote betrug 50 Prozent. Aus der Kriminalstatistik geht für Simmersfeld außerdem hervor, dass im vergangenen Jahr 23 Personen verdächtigt wurden, eine Straftat begangen zu haben.

Simmersfeld fällt – wie auch Egenhausen – organisatorisch in die Zuständigkeit des Polizeipostens Altensteig. Der ist zurzeit mit sechs Beamten besetzt, fünf Ordnungshüter sind über 50 Jahre alt. Unzufrieden ist König mit der Anordnung, dass bei Verkehrsunfällen die Beamten vor Ort und häufig auch die Feuerwehr lange ausharren müssen, bis der zuständige Sachbearbeiter – als Folge der Zentralisierung von Polizeipräsidien – eintrifft. Weil die Staatsanwaltschaft wasserdichte Ermittlungsergebnisse erwartet, nimmt nach Aussage des Postenführers die Büroarbeit weiter zu. Viel Zeit gehe auch verloren, wenn Verurteilte bei der Vollstreckung des Haftbefehls ins Gefängnis gebracht werden müssten. Als Beispiel nannte König den Fall eines Ehepaares – ihn habe man in Rottenburg abliefern müssen, sie im Frauengefängnis Schwäbisch Gmünd. König: "Da sind zwei Beamte von uns mit dem Streifenwagen mehrere Stunden unterwegs, und die andere Arbeit bleibt liegen."