Die Choristen hatten sich wochenlang auf ihren Auftritt vorbereitet. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Egenhauser Ensemble tritt zum 70-jährigen Bestehen in der voll besetzten Johanneskirche auf

Von Manfred Köncke

Mit einem Konzert in der Johanneskirche feierte der Kirchenchor Egenhausen sein 70-jähriges Bestehen.

Egenhausen. Ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges trafen sich in Egenhausen Frauen und Männer, um beim gemeinsamen Gesang inneren Frieden zu finden, neue Lebenskraft zu schöpfen und den Heiland anzurufen. 70 Jahre später kam der Kirchenchor nun zusammen, um in der voll besetzten Johanneskirche seinen runden Geburtstag zu feiern.

Auf dem Programm stand Musik, mit denen die 40 Sängerinnen und Sänger Gottesdienste umrahmten und öffentliche Auftritte bestritten. Mehrere Wochen hatte man sich unter Leitung von Simone Lehmann vorbereitet und eröffnete den Jubiläumsabend mit klassischen Kompositionen der Altmeister Franz Schubert ("Heilig ist der Herr" aus der Deutschen Messe), Felix Mendelssohn-Bartholdy (die Psalmvertonungen "Jauchzet dem Herrn alle Welt" und "Hebe Deine Augen auf") und dem hymnischen "Cantate Domino" von Hans Leo Haßler (1564-1612).

Auf dem Zettel standen auch Werke zeitgenössischer Komponisten, wie das Lobpreis- und Anbetungslied "Jesus, Dein Licht" des 1950 geborenen Engländers Graham Kendrick und das ruhig dahingleitende "Herr, hör mein Gebet" von Jacques Berthier, der die meisten der mehrstimmigen Taizé-Lieder mit Instrumentalbegleitung – beim Konzert in Egenhausen waren das Jana Mast (Querflöte), Anna Schill und Annely Kirn (Klarinette) – geschrieben hat. Im "Vater unser" von Christian Heinrich Rinck wurden Flehen und Hoffnung gleichermaßen spürbar.

Ausgesucht hatte Simone Lehmann zwei Werke des hierzulande durch mehrere Auftritte wohlbekannten, 1964 in der Nähe von Ravensburg geborenen Songwriters und Produzenten Albert Frey mit der Lobpreismusik "Wo ich auch stehe" und "Herr, ich komme zu Dir".

Beim Kirchenlied "Lobe den Herren" von Hugo Distler verbreiteten die Sopranstimmen einen besonderen Wohlklang, bei zwei Strophen stimmten die Zuhörer ein. Mit der Jazz-Motette "Jubilate" hatte der Kirchenchor einen "abgehackten" Konzertschluss gewählt – und den Beweis einer erstaunlichen Vielfältigkeit und Wandlungsfähigkeit erbracht.

Zum Konzertgenuss trug Christa Deiss mit ihren Orgelzwischenspiel, zwei Sätze aus der Fantasia G-Dur von Johann Sebastian Bach bei. Der Kirchenchor Egenhausen hinterließ bei den Zuhörern mit innigen, kraftvollen und harmonischen Gesängen einen tiefen und nachhaltigen Eindruck, der mit lang anhaltendem Applaus und zwei Zugaben gewürdigt wurde.

In seiner Andacht rief Pfarrer Ulrich Holland in Erinnerung, dass der Kirchenchor Egenhausen in jeder Lebenslage zu hören sei.

Beim Kirchenchor Egenhausen "kann man es aushalten", ist Egenhausens Bürgermeister Sven Holder überzeugt, machte es nicht nur an vielen, langjährigen Chormitgliedern fest, sondern an zwei jeweils 18 Jahre dirigierende Vorgängern von Simone Lehmann, die seit acht Jahren den Ton angibt.

(kö). Beim Jubiläum der Kirchenchros wurden langjährige Mitglieder geehrt. Besonders viel Beifall erhielt Fritz Hammer, der seit 70 Jahren mitsingt. Eine Urkunde gab es außerdem für Erika Schuler (55 Jahre), Marlene Brenner und Günther Mast ( 50 Jahre), Anita Kalmbach und Maria Steeb (für 45 Jahre).

Aufgerufen wurden beim Auftritt in der Johanneskirche ferner Georg Hammer, Anne Hauser, Erwin Henssler und Rose Kalmbach (für 40 Jahre), Margret Hehr, Beate Henssler, Veronika Kalmbach, Helga Kusterer und Rudi Nigmann (für 30 Jahre) sowie Annemarie Adam, Anni Gauss und die erste Vorsitzende Jutta Müller, die den Kirchenchor Egenhausen seit 25 Jahren bereichern.