Simmersfeld hat acht Jahre, um Kernort zu sanieren / Haushalt im Gemeinderat vorgestellt

Von Manfred Köncke

Simmersfeld. Der Haushalt der Gemeinde Simmersfeld hat im kommenden Jahr ein Volumen von acht Millionen Euro. Für die laufende Verwaltung werden 5,26 Millionen und für Investitionen 2,74 Millionen Euro benötigt.

Wichtige Einnahmen sind Schlüsselzuweisungen des Landes von einer Million Euro, der Anteil der Kommune an der Einkommensteuer mit 810 000 Euro, die Gewerbesteuer mit 355 000 Euro (2014 waren es 400 000 Euro) und Holzerlöse mit 645 000 Euro. Bei der Grundsteuer B (betrifft Grundstücke) werden bei einem Hebesatz von 350 Prozentpunkten 265 000 Euro erwartet und bei der Grundsteuer A (für land- und forstwirtschaftliche Betriebe) bei einem Hebesatz von 320 v.H. 37 000 Euro. Beim Frischwasser rechnet die Kämmerin Lena Olbrich mit 135 000 Euro und bei der Abwassergebühr mit 300 000 Euro.

Auf der Ausgabenseite fallen Personalkosten mit 1,3 Millionen ins Gewicht. An den Kreis muss Simmersfeld 672 000 Euro abführen und als Finanzausgleichsumlage 425 000 Euro. Der Abtransport von Holz aus dem Wald verursacht Rückekosten von voraussichtlich 140 000 Euro. Die Verschuldung der Gemeinde wird wegen der Auflösung der Kläranlage Köllbachtal und der Abwasserbeseitigung nach Altensteig im Jahr 2015 auf 1,9 Millionen Euro ansteigen. Pro Kopf sind das 955 Euro.

Für Investitionen stehen im kommenden Jahr 2,74 Millionen Euro zur Verfügung. Nachdem das Land die Gemeinde Simmersfeld im dritten Anlauf in ihr Sanierungsprogramm aufgenommen hat, wurde das im Haushalt 2015 berücksichtigt. Bürgermeister Jochen Stoll: "Unsere Beharrlichkeit hat sich als erfolgreich erwiesen. Wir haben nun in acht Jahren die sehr gute Gelegenheit, den Kernort weiterzuentwickeln." Für den Forchenweg in Ettmannsweiler werden 140 000 Euro ausgegeben: 70 000 für den Belag, 50000 für den Kanal und 20 000 für die Wasserversorgung. Im Gässle (Oberweiler) stehen im kommenden Jahr 137 000 Euro zur Verfügung – allein für den Straßenbau 105 000 Euro. Eigentlich sollte die Landhausstraße im kommenden Jahr für 140 000 Euro einen neuen Belag erhalten. Das Vorhaben wird um ein Jahr verschoben. Die Gemeinde sieht "keinen so dringenden Bedarf".

Für den Versammlungsraum in Aichhalden wird ein Antrag auf Futtermittel aus dem ELR-Programm gestellt. Eine Kostenschätzung und genaue Pläne liegen noch nicht vor, erklärte Stoll in der Sitzung. Für Architektenleistungen wurden schon mal vorsorglich 40 000 Euro veranschlagt. Nachdem das Land die Ortsstraße L 351 kurzfristig fertiggestellt hat, wurde in Ettmannsweiler der Kanal von der Oberen- zur Birkäckerstraße gebaut. Die Restkosten – es liegen noch nicht alle Rechnungen vor – belaufen sich auf rund 90 000 Euro.

Ein wichtiges Anliegen ist die Verbesserung der Breitbandversorgung, speziell in den Ortsteilen. Nach dem Ausbau der Kreisstraße K4334 wurden im Streckenabschnitt Ettmannsweiler - Beuren Leerrohre für Glasfaserkabel eingelegt, ebenso entlang der Landstraße L 351 zwischen Simmersfeld und Ettmannsweiler. Im Bau befindet sich der Abschnitt bis Lengenloch und Überberg. Insgesamt 800 000 Euro stellt die Kommune dafür bereit.

Eine zentrale Maßnahme ist 2015 die Auflösung der Kläranlage Köllbachtal mit anschließendem Umbau zum Regenüberlaufbecken. Das Abwasser fließt dann durch eine drei Kilometer lange Leitung zur Sammelkläranlage nach Altensteig. Gerechnet wird mit Gesamtkosten von 1,55 Millionen Euro – ein Zuschussantrag ist laut Bürgermeister Stoll bereits gestellt.

Zum Schluss wurde vom Vorsitzenden bekannt gegeben, dass die Leichenhalle in Fünfbronn später als vorgesehen fertig wird, aber "im kommenden Jahr zur Verfügung steht". Für das 900-jährige Bestehen von Simmersfeld im Jahr 2016 seien die Vorbereitungen angelaufen.