Adolf und Sonja Schneider sind seit 65 Jahren verheiratet und feiern am Dienstag ein seltenes Fest. Foto: Horst Schweizer

Eiserne Hochzeit – das Jubelfest steht sinnbildlich für die Beziehung zwischen den Pfeffingern Adolf und Sonja Schneider, die in 65 Jahren viel erlebt haben.

Vor 65 Jahren haben sich Adolf und Sonja Schneider das Ja-Wort gegeben. Das einst reisefreudige Ehepaar feiert am Dienstag seine Eiserne Hochzeit.

Die Familien von Adolf und Sonja Schneider waren immer eng mit der Neuapostolischen Kirche verbunden – was dann auch zu ihrem näheren Kennenlernen geführt habe, so jedenfalls erinnert sich Adolf Schneider. Er nennt eine Wanderung und ein Jugendtreffen in Ebingen, das einst auf der Sandgrube Mitte der 1950er-Jahre stattgefunden hatte.

Am 29. August 1958 gab sich das Paar das Ja-Wort

Adolf Schneider stammt aus Ebingen. Dort wurde er am 22. Januar 1937 geboren und wuchs mit zwei Brüdern auf. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Lehre als Lackierer bei der Firma Wiedler, wechselte dann zur Textildruckerei Heinz Bitzer in Pfeffingen und arbeitete bis zur Rente in Betrieben der Trikotindustrie.

Sonja Keinath erblickte am 16. September 1937 in Stuttgart das Licht der Welt, wuchs aber in Pfeffingen mit einem Bruder auf, der früh starb. Sie begann nach der Schule als Näherin bei der Firma Amigo Gotthilf Ammann in Pfeffingen.

Reiselustig und sprachbegabt

Geheiratet haben die beiden am 29. August 1958 in Ebingen – und gemeinsam vier Kinder: Jörg, Birgitta, Marion und Matthias haben das Jubelpaar inzwischen zu sechsfachen Großeltern gemacht. Reisen gehörten immer zu den Hobbys der Familie Schneider.

Reiselustig und sprachbegabt waren sie beide

Als die Kinder selbstständig waren, reisten Sonja und Adolf Schneider oft nach Südfrankreich und lernten dort die französische Sprache – wie so oft: Sie noch etwas besser als er, wie sie berichten. Aber auch andere europäische Länder steuerten die reiselustigen Pfeffinger an.

Adolf Schneider war lange Zeit Priester bei der Neuapostolischen Kirche Albstadt und hat im Oktober 1964 ein neues Gotteshaus in der Haldenstraße in Pfeffingen eingeweiht – acht Jahre später erwarb das Ehepaar Schneider sein Wohnhaus gegenüber. „Für mich war das dann wie eine Heimat“, erzählt Adolf Schneider.

„Die Mama, die sich auch immer um die Enkel gekümmert hat, hatte einen Wunsch und einen Traum von einem eigenen Laden“, erzählt Tochter Birgitta. So begann Sonja Schneider Ende er 1980er-Jahre mit einem Taufkleid-Verleih und -Verkauf, den sie bis ins hohe Alter betrieb. Inzwischen ist das Ehepaar auf Pflege angewiesen – was sie nicht davon abhält, zufrieden und dankbar gemeinsam mit der Familie ihre Eiserne Hochzeit zu feiern.