Wiedergewählter Bürgermeister stellt Pläne und Ziele seiner zweiten Amtszeit vor

Von Gabriele Adrian

Seewald-Besenfeld. Zügig verlief die Sitzung des Gemeinderates im Bürgersaal des Besenfelder Rathauses. Denn der wichtigste Punkt stand am Ende der Tagesordnung: die Bekanntgabe des amtlichen Wahlergebnisses der Bürgermeisterwahl vom 26. April und die Verpflichtung des Amtsinhabers. Gerhard Müller war als einziger Bewerber mit 94,46 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden.

Bürgermeisterstellvertreter Jochen Bier, vom Gremium einstimmig beauftragt, teilte zunächst den Wahlprüfungsbescheid des Landratsamtes mit, in dem bestätigt wurde, dass Gerhard Müller für eine weitere Amtszeit von acht Jahren wiedergewählt wurde. Bei der Wahlprüfung hatte es keine Beanstandungen gegeben, die Wahl wurde nicht angefochten und daher für gültig erklärt. Eine rechtmäßige Vereidigung musste nicht stattfinden, war der beim ersten Amtsantritt geleistete Beamteneid schließlich noch gültig.

So oblag es Jochen Bier, die Verpflichtung vorzunehmen und den Diensteid vorzulesen. Die vorgeschriebene Formel sprach Gerhard Müller nach, per Handschlag wurde die Verpflichtung bekräftigt. Der alte und neue Bürgermeister dankte zunächst seinen Wählern für das Wahlergebnis. Er betonte, dass es zwei Gründe gebe, weshalb er gerne Bürgermeister der Gemeinde Seewald sei. Zum einen sei es die Freude am Gestalten und zum anderen die Lust auf Zukunft.

Zunächst gelte es, das gemeinsam Geschaffene weiter zu entwickeln und Bereitschaft zu zeigen, neue Wege zu gehen. Bürgerfreundlich und bürgernah zu sein sei sein Ziel. Doch er warnt: "Wir können nicht alle Wünsche erfüllen." Nach seiner Neuverpflichtung lud der Bürgermeister zu einem kleinen Ständerling ins Rathaus ein.

"Es war nicht immer einfach", meinte Müller im Rückblick auf die vergangenen Jahre. Bei einer Flächengemeinde mit elf Ortsteilen und Weilern habe er das auch nicht erwartet. Aber dennoch sei viel erreicht worden, die Gemeinde sei weiterhin schuldenfrei und mit einer Rücklage von 1,5 Millionen Euro habe man gutes Rüstzeug für die Zukunft.

Kurz streifte der Bürgermeister Projekte der vergangenen Amtszeit: den Bau eines Beachvolleyballfelds, an dem sich die Bürger aktiv beteiligt hatten, die Gründung des Vereins Helfende Hände und die enorme Eigenleistungen bei den vier Feuerwehrabteilungen. Frühzeitig eine Krippengruppe an der Kindertagesstätte einzurichten, sei "Pionierarbeit" gewesen, sagte Müller. Auch an der Infrastruktur sie gearbeitet worden: An Straßen, Feld- und Waldwegen wurde gebaut, ein Ruhehain, ein Wasserspielplatz, der Eisvogelpfad und ein Infopavillon wurden errichtet.

Als Kernaufgabe für die Zukunft sieht Müller die Gestaltung des demografischen Wandels. Er denkt dabei an Angebote zum Generationen übergreifenden Wohnen. Bei den Jugendlichen wolle er durch Projekte die Heimat- und Naturverbundenheit fördern.

Weiterhin wolle er sich im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum um den Status einer Schwerpunktgemeinde bewerben. Das soll nötige Zuschüsse bringen. Überdimensionierten Baugebiete erteilte er eine Absage, stattdessen wolle er behutsam und abschnittsweise günstiges Bauland schaffen. Mehr Aufmerksamkeit will Müller der kommunalen Wirtschaftsförderung schenken: Gewerbe, Tourismus, Einzelhandel sowie Land- und Forstwirtschaft sollen davon profitieren. Außerdem sprach er sich für einen "kommunaler Masterplan" aus. Der soll die vielfältigen Ansprüche in einem Gemeindeentwicklungskonzept zusammenfügen, das allen Ortsteilen zugute kommen soll.