Ein neuer Mast soll im Schorrental und im Poppeltal eine flächendeckende Verständigung von Sicherheits- und Rettungskräften ermöglichen. (Symbolfoto) Foto: Kamera24.tv

Mast soll flächendeckende Verständigung von Sicherheits- und Rettungskräften ermöglichen.

Seewald - Das Schorrental und das Poppeltal befinden sich bisher in einem Funkloch. Um die flächendeckende Verständigung der Sicherheits- und Rettungskräfte künftig zuverlässig gewährleisten zu können, soll eine neue Sendeanlage gebaut werden. Der Gemeinderat Seewald stimmte in seiner jüngsten Sitzung der Errichtung eines BOS-Funkmasts mehrheitlich zu.

Thomas Enz und Hans Walter Ludwig vom Präsidium Technik, Logistik Service der Polizei-Abteilung 3 in Stuttgart erläuterten dem Gemeinderat die Maßnahme. Seitens des Präsidiums strebe man an, möglichst wenige Basisstationen zu bauen.

Um jedoch bestehende Lücken zu füllen, wie im Bereich Schorrental und Poppeltal, sei die Errichtung eines BOS-Funkmasts zwingend notwendig, erläuterte Hans Walter Ludwig. "Ziel ist es, den Funk zu den Rettungsdiensten zu gewährleisten und zu verbessern."

Gerade in den beiden Tälern habe man anhand verschiedener Messungen gravierende Lücken festgestellt. Im Schorrental gebe es derzeit auf einer Länge von rund zweieinhalb Kilometern keine Funkversorgung. Gerade im Hinblick auf die dort ansässigen Betriebe sei eine entsprechende Kommunikationsmöglichkeit unumgänglich.

Standort in der Gewerbestraße in Besenfeld geplant

Mit dem Standort der geplanten Anlage in der Gewerbestraße in Besenfeld habe man sich einen Punkt ausgesucht, der alle Voraussetzungen erfülle und der bereits von einem Handynetzbetreiber ins Auge gefasst wurde. "Gerade im ländlichen Raum ist es auch denkbar, dass sich andere Netzbetreiber nach dem Bau anschließen, die bisher die Kosten für die Errichtung eines eigenen Sendemasts gescheut haben", sagte Ludwig. Viele Kommunen hätten auf diesem Weg eine Abdeckung des Handynetzes bekommen. Seitens des Präsidiums sei man da offen, Genaues müsse dann im Nutzungsvertrag geregelt werden, erklärte der Fachmann. Für das Schorrental erreiche man eine 100-prozentige Flächenabdeckung, meinte Ludwig.

Die Kosten für entsprechende Anlagen würden zwischen einer viertel und einer halben Million Euro liegen. Geplant sei der Bau eines rund 50 Meter hohen Sendemasts. Bei einer Höhe von 50 Metern gebe es keine Sicherheitsbedenken, alle Grenzwerte würden weit unterschritten, so Ludwig. "Das ist schon eine Höhe, die man akzeptieren kann, und nach heutigem Wissensstand braucht man sich im Hinblick auf die Strahlung keine Sorgen zu machen", sagte Bürgermeister Gerhard Müller. Gemeinderat Martin Rebstock (Vereinigter Seewald) fragte nach der Beleuchtung, denn ganz unsichtbar werde der Funkmast ja nicht sein. "Hier haben wir noch keine Vorgaben, ob Tages- oder gar Nachtbefeuerung notwendig ist", antwortete Thomas Enz. Man gehe allerdings nicht von einer Belästigung aus, schon aufgrund der Höhe. "Wir sind da in Sachen Windkraftanlagen ein gebranntes Kind", betonte Bürgermeister Müller. Mit einer Enthaltung stimmte der Gemeinderat am Ende der Diskussion mehrheitlich dem geplanten Bauvorhaben zu. Dabei verwies er auf die Bedenken der unteren Forstbehörde, die durch den geplanten Bau Probleme bei der Holzabfuhr befürchtet.