Das Rathaus in Besenfeld – es wird spannend, wer dort nach der Wahl im Mai als Gemeinderat einzieht. Archiv-Foto: Braun Foto: Braun

In den Teilorten ist es auch für den "Vereinigten Seewald" etwas schwieriger, Kandidaten zu finden

Von Monika Braun Seewald. Die Kommunalwahlen im Mai werfen auch in Seewald ihre Schatten voraus. Die Karten für den Gemeinderat werden wieder neu gemischt. Die Kandidatenlisten des Vereinigten Seewalds und der Frauenliste stehen fast, doch die Suche nach geeigneten und motivierten Kandidaten war nicht immer einfach. Seit zehn Jahren gibt es neben der Liste des Vereinigten Seewalds die Frauenliste, die zurzeit mit vier Gemeindrätinnen im Rat vertreten ist. Monika Stelzer-Podschwadt hofft auf den Erhalt dieser vier Sitze. "Es gibt schon Wechsel, aber erst nach der Nominierung werden wir das offiziell bekannt geben", sagt die Gemeinderätin.

Die Suche habe sich durchaus schwierig gestaltet. Den Hauptgrund dafür sieht Monika Stelzer-Podschwadt in der Tatsache, dass viele Frauen schon aktiv im Vereinsleben eingebunden sind und da kaum noch Zeit für die Gemeinderatstätigkeit bleibe. "Die Frauenliste wird schon akzeptiert und für gut gehalten, aber selbst kandidieren möchten da nur wenige", stellt Stelzer-Podschwadt fest, die sich erneut zur Wahl stellt.

Sieben Kandidatinnen stehen wieder auf der Liste, darüber sei man sehr froh. "Kritikfähigkeit und die Fähigkeit, sich mit vielfältigen Sachlagen auseinanderzusetzen, vielleicht noch ein guter Bekanntheitsgrad in der Gemeinde", das sieht sie als gute Voraussetzung für eine Kandidatur an. "Es ist schon eine Persönlichkeitswahl, doch bei der unechten Teilortswahl haben auch die kleinen Ortsteile die Möglichkeit, Vertreter in den Gemeinderat zu entsenden, sofern sich welche aufstellen lassen und diese dann auch gewählt werden", sagt Stelzer-Podschwadt.

Richard Koch vom Vereinigten Seewald ist ein alter Hase in Sachen Gemeinderat und Kommunalpolitik – seit 1989 bestimmt er die Geschicke in der Gemeinde mit. Die Kandidatensuche habe sich nicht übermäßig schwierig gestaltet. "Einige zieren sich zwar noch", sagt Koch. Doch er ist optimistisch, die Liste wieder gut füllen zu können. "Die Suche in den Teilorten gestaltet sich etwas schwieriger, doch auch dort werden wir wieder genügend Personen finden", so Koch. Wer das dann sein wird, ist auch im Vereinigten Seewald noch nicht offiziell. Koch selbst will auf jeden Fall weitermachen.

Monika Stelzer-Podschwadt hat hingegen nicht nur den Gemeinderat im Visier, sie kandidiert auch für den Kreistag und hat sich für die erstmals aufgelegte Frauenliste aufstellen lassen. "Freudenstadt hat da hin wie her die rote Laterne in Sachen Frauenanteil, mit nur einer Frau im Kreistag und nun mit einer zweiten als Nachrückerin", stellt Stelzer-Podschwadt fest, die zusammen mit ihren Kolleginnen vom Frauennetzwerk noch dringend Kandidatinnen sucht.

Bisher stehen 32 Kandidatinnen auf der Liste für alle fünf Kreise, rund 20 Plätze können noch vergeben werden. "Gerade für die Bezirke Baiersbronn, Freudenstadt und Horb fehlen noch Frauen, die sich trauen", sagt Stelzer-Podschwadt. Dabei weiß sie sehr wohl, dass es schwierig ist, zum Zug zu kommen, denn erfahrungsgemäß sind die Bürgermeister die größten Stimmenfänger, einfach auf Grund ihres Bekanntheitsgrads.

"Aus Solidaritätsgründen wäre es toll, wenn sich viele Frauen aufstellen lassen würden." Denn schließlich würden auch bei der Frauenliste Stimmenfängerinnen gebraucht. Bis zum 27. März muss die Liste stehen.