Die künftige Bürgermeisterin Roswitha Beck hat als Stellvertreterin des scheidenden Schwenninger Bürgermeisters das Ehepaar Bucher mit Geschenken geehrt. Das Bild zeigt von links: Roswitha Beck, Gundi und Herbert Bucher. Foto: Koch Foto: Schwarzwälder-Bote

Verabschiedung: "In der Gemeinde Schwenningen hat Herbert Bucher sichtbare Spuren hinterlassen"

Von Wilfried Koch

Rund 300 Gäste sind in die Heuberghalle gekommen, um an der Verabschiedung von Herbert Bucher als Bürgermeister teilzunehmen.

Schwenningen. Bürgermeisterstellvertreterin Roswitha Beck, die in wenigen Tagen Buchers Amt übernehmen wird, führte durch die Großveranstaltung. 24 Jahre lang sei Bucher Schwenninger Rathausvorsteher gewesen, so Beck. Bucher habe sichtbare Spuren hinterlassen.

"Sie haben zentral und intensiv die Entwicklung unserer Gemeinde mitgestaltet", stellte die künftige Bürgermeisterin fest. Dann folgte eine Aufzählung von Baumaßnahmen, Bebauungsplänen und Anschaffungen für die Gemeinde, Schule, Kindergarten und Feuerwehr von 1992 bis 2016.

"Während der Amtszeit von Herbert Bucher betrug das Investitionsvolumen 22 Millionen Euro, also durchschnittlich pro Jahr eine Million", stellte Beck in ihrer Laudatio fest. Bucher habe auch in Zeiten knapper Mittel die Gemeinde mit Weitblick geführt und Schwenningen finanziell auf starke sichere Füße gestellt, so das Lob seiner Stellvertreterin.

Von 1993 bis 2016 war Bucher in den Organen der Wasserversorgung Hohenberggruppe tätig, und seit 1992 gehörte er dem Verwaltungsrat der Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch sowie als stellvertretender Vorsitzender dem DRK-Ortsverein Heuberg/Donautal an. Im Kreistag vertrat er von 1994 bis 2009 die Interessen der Heubergregion.

Oft habe auch Bucher unpopuläre Entscheidungen angehen müssen, immer am Gemeinwohl orientiert und mit dem Bewusstsein, nie mit zweierlei Maß zu messen. Roswitha Beck überreichte als Abschiedsgeschenk ein Kunstwerk der Schwenninger Malerin Temi Dikanska-Greber mit dem Titel Kräutergarten.

Sigmaringens Landrätin Stefanie Bürkle stellte fest, dieser Beruf habe ihn manchmal viel Kraft und Nerven gekostet. "Sie waren stets ein verlässlicher Partner für den Landkreis und das Regierungspräsidium", stellte die Landrätin fest. Sie erinnerte auch an die Zeit, als er einige Jahre lang zusätzlich als Bürgermeister von Beuron tätig war. Im Kreistag seien der Nahverkehr und der Klimaschutz seine Themen gewesen. Bürgermeister Maik Lehn aus dem benachbarten Stetten a. k. M. sprach Bucher Anerkennung aus. Der Kommandant der Feuerwehr Schwenningen, Marcus Siber, äußerte Abschieds- und Dankesworte im Namen von 19 örtlichen Vereinen und Gruppierungen sowie der Wehr. Bucher habe stets ein offenes Ohr für die Belange und Sorgen der Vereine gehabt. Mit einem Fotobuch von Anlässen während Buchers Bürgermeisterzeit und einer Geldspritze für die Anschaffung eine E-Bikes bedankten sich die Vereine und die Wehr bei Bucher.

Die Verbesserung des Lebensraumes mit Blick in die Nachbarkreise sowie die Aktion "Pro Lebensqualität" wurde vom früheren Bärenthaler Bürgermeister Roland Ströbele angesprochen. Bucher habe vor elf Jahren die Nachbarschaftshilfe "Hilfe von Haus zu Haus" mitbegründet und gefördert.

Die Pfarrer Edwin Müller und Achim Brodback schenkten Bucher einen Hubschrauber, mit dem er den Abflug und den Schwebeflug sowie das Auftauchen üben könne. Eine Flasche Wein der evangelischen Landeskirche in Baden überreichte Pfarrer Brodback. "Wir waren ein starkes Team und Sie ein guter Chef", lobte Rita Bosch. Als Geschenk überreichte sie Bucher einen selbst gefertigten Fotokalender 2017 mit Schwenninger Bildern.

Abschließend ergriff Bucher das Wort. Er verkündete: "Ich blicke optimistisch in die Zukunft." Der langjährige Bürgermeister der Heuberggemeinde dankte allen, die ihn 24 Jahre lang begleitet haben, ganz besonders seiner Gattin Gundi und der Familie. "Ich bitte um Nachsicht für meine Fehler und Schwächen", auch das sagte Bucher am Schluss. Er bedauerte, dass während seiner Amtszeit so viele örtliche Arbeitsplätze weggebrochen seien. Lobenswert seien die Ansiedlung neuer Betriebe und das rege kulturelle und sportliche Vereinsleben im Dorf.

Mit der Übergabe der Rathausschlüssel an seine Nachfolgerin Roswitha Beck endete symbolisch Herbert Buchers Zeit auf dem Rathaus. "Adieu Schwenningen, leb wohl", waren Buchers Abschiedsworte.

Ein Ensemble des Musikvereins unter Leitung von Siegbert Jäger sorgte für die Umrahmung des Festaktes.