Coach Stefan Mair geht davon aus, dass bald die Managerposition besetzt ist. Foto: Sigwart Foto: Schwarzwälder-Bote

SERC-Coach über den Stand der DEL-Planungen

Freitag, 10 Uhr, Trainerbüro der Schwenninger Wild Wings. Stefan Mair sitzt vor dem Laptop, bildet sich via Videos in Sachen Trainingsmethoden fort. Zwei Handys liegen neben ihm, alle fünf Minuten vibriert eines. "Spielervermittler rufen nun laufend an", lacht der SERC-Coach. Klar, die DEL-Kaderplanung läuft beim wohl zukünftigen Erstligisten nach der Übernahme der Hannover Scorpions auf Hochtouren. Doch derzeit haben anderen Personalien Priorität.

Herr Mair, wie war Ihre Woche?

Sehr intensiv. Ich bin ja aus Südtirol nach Schwenningen zurückgekehrt, um zusammen mit den anderen Verantwortlichen die Weichen für die DEL zu stellen. Es ist klar, dass wir alle unter einem enormen Zeitdruck stehen. Am Mittwoch gab es ein sehr wichtiges und gutes Strategie-Meeting.

Um was ging es dabei genau?

Nun – es ging darum, die Aufgaben genau zu verteilen. Klar ist auch, dass wir uns einig waren, dass möglichst schnell ein Manager her muss. Ich hoffe, dass wir diese Personalie sobald wie möglich klären können – maximal in einer Woche. Wenn dies der Fall ist, werden wir zusammen mit dem neuen Mann an die genaue Kaderplanung gehen.

Ist es richtig, dass der frühere ESBG-Geschäftsführer Alexander Jäger und Boris Capla, Ex-Geschäftsführer der Hamburg Freezers, Manager-Kandidaten sind?

Diese Namen stehen zur Auswahl. Es gibt aber auch noch andere Kandidaten. Und es könnte sein, dass es auch eine etwas andere Lösung gibt.

Eventuell, dass eine Person nicht nur die Managertätigkeit ausübt, sondern auch als Co-Trainer agiert?

Das könnte auch eine Option sein, mehr möchte ich dazu noch nicht sagen.

Wie sollte der neue Manager denn sein?

Nun, er sollte auf jeden Fall über ein gutes Netzwerk verfügen, was gerade bei der Verpflichtung ausländischer Spieler sehr wichtig ist.

Werden die Wild Wings in der DEL bei den Ausländern, neun sind ja erlaubt, vor allem auf Nordamerikaner setzen?

Das kann so, muss aber nicht so sein. Bei nordamerikanischen Stürmern schätze ich besonders ihren Zug zum Tor, was gerade in der Play-offs sehr wichtig ist. Allerdings haben bei den Europäern, egal ob nun aus Tschechien, Schweden oder anderswo, die Verteidiger teilweise Vorteile, weil sie die größere Eisfläche gewohnt sind. Es kommt immer auf das Gesamtkonzept an. Die Spieler müssen im Kader ihre Rolle ausüben können. Das ist entscheidend.

Wobei sich die Rollen der neun Spieler, Matt MacKay bleibt ja auch, die noch einen Vertrag haben, sicher in der DEL ändern werden.

Natürlich, im Vergleich zur 2. Liga wird sich für jeden Spieler einiges ändern. Ich bin aber optimistisch, dass jeder unter Vertrag stehende Spieler diese Aufgaben und Vorgaben auch erfüllen kann.

Auch Stürmer Thomas Pielmeier, der sich anscheinend von den Eispiraten Crimmitschau den Wild Wings anschließen will?

Diesen Wechsel kann ich noch nicht bestätigen. Es ist überhaupt derzeit schwierig, wenn es um Spielerpositionen geht. Letztlich müssen wir abwarten, bis das DEL-Lizenzierungsverfahren beendet ist und die DEL-Gesellschafter unserer Aufnahme zugestimmt haben. Erst danach wird wirklich Bewegung in Sachen Verpflichtungen kommen. Dies gilt übrigens auch für die Spieler, die einen gültigen Vertrag mit den Hannover Scorpions besitzen. Wir sind sicher an einigen dieser Cracks aus Hannover interessiert, aber nicht an allen. Wir müssen da jeden Spieler für sich sehen. Passt er zu uns, wie ist seine genaue Vertragssituation? Dies sind Fragen, die geklärt werden müssen. Sicher ist aber auch, dass der Stamm des Kaders möglichst früh feststehen solle.

Wie groß soll der Kader der Wild Wings insgesamt werden?

Mein Wunsch wären zwei bis drei Torhüter, acht Verteidiger und 13, 14 Stürmer.

Und wann werden diese zum ersten Mal auf das Eis gehen?

Ich hoffe, dass dies am 2. oder 3. August der Fall sein wird. Dies kommt darauf an, ob es bis dahin gelingt, die notwendigen Umbaumaßnahmen in der Helios-Arena, also zum Beispiel das Aufstellen der neuen Banden, zu beenden. Aber ich bin da optimistisch.

u  Die Fragen stellte Gunter Wiedemann