Gegen Balingen verloren die Villlinger, hier Alexander Sopelnik (links) gegen Kaan Akkaya, mit 0:2. Nun soll am heutigen Abend in Pfullendorf der erste Saisonsieg her. Foto: Marc Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

OberligaNullachter reisen heute zum noch punktlosen SC Pfullendorf / Erik Raab steigt eventuell aus

Von Michael Eich

SC Pfullendorf – FC 08 Villingen (Dienstag, 19 Uhr). Der FC 08 Villingen tritt in einer vorgezogen Partie des dritten Spieltages am heutigen Dienstag beim alten südbadischen Rivalen SC Pfullendorf an.

Nach der 0:2-Heimniederlage gegen Balingen wollen die Nullachter bei den noch punktlosen Linzgauer auf jeden Fall etwas Zählbares mitnehmen. "Allerdings ist Pfullendorf ähnlich gestrickt wie Balingen", meinte 08-Coach Lothar Mattner zur Spielweise des SCP. Den SC Pfullendorf sieht er als eine Mannschaft an, die sehr diszipliniert auftritt und körperbetont spielt.

Genau damit hatten die Villinger gegen Balingen ihre Probleme. "Mir hat am Freitag einfach die körperliche Präsenz gefehlt", bemängelte Mattner. Dies bezieht er nicht nur auf das Mittelfeld, sondern auch auf die Spitze. "Da müssen wir uns in solchen Spielen einfach mehr reinknien und rechtzeitig dagegenhalten", fordert der 08-Coach. Mattner sieht die Pfullendorfer als einen Gegner auf Augenhöhe an.

Für den Ex-Regionalligisten, den finanzielle Schwierigkeiten und eine Führungskrise plagen, sprangen bisher keine Punkte heraus. Allerdings erwischte es das Team von Trainer Patrick Hagg mit einem knallharten Auftaktprogramm gegen heiße Titelanwärter. Den Anfang machten zwei Auswärtsspiele beim SGV Freiberg (0:2) und beim SSV Reutlingen (0:4). Am Samstag hatten die Pfullendorfer dann den FC Nöttingen zu Gast. Zwar glichen die Linzgauer einen 0:2-Rückstand aus, doch am Ende hatten die Gäste mit 4:2 die Nase vorne. "Gegen eine Top-Mannschaft wie Nöttingen hat es heute nicht gereicht, aber wenn wir wieder mit derselben Leidenschaft in den kommenden Wochen auftreten, dann wird dies gegen andere Gegner zum Punktgewinn reichen", meinte Hagg. Diesem fehlt natürlich mit dem zur TSG Balingen gewechselten Stefan Vogler der Top-Torjäger (21 Treffer) der vergangenen Saison.

"Wir werden auf jeden Fall zulegen müssen, wenn wir Pfullendorf schlagen wollen", betonte 08-Coach Mattner. Er hat im Vergleich mit dem Balingen-Spiel Veränderungen in seiner Startformation nicht ausgeschlossen. Einer der heißen Anwärter für die Startelf wäre Dragan Ovuka. Er ist nach seinem Urlaub wieder voll im Training. Daneben kamen ebenso Routinier Jago Maric und Neuzugang Gian-Luca Reho bisher in der Oberliga-Elf noch nicht zum Einsatz. Dagegen klagte der junge Timo Wagner über starke Kopfschmerzen und Schwindelgefühle. Hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen. Weiter hat es Benjamin Barg gegen Balingen mit einer Gesichtsprellung erwischt. Auch sein Einsatz ist nicht ganz sicher.

Sicherlich nicht in Pfullendorf wird Abwehrspieler Erik Raab dabei sein. Er hat sich angesichts seiner weiteren sportlichen Zukunft eine Bedenkzeit gewünscht. Raab zeigte sich zuletzt enttäuscht darüber, dass er momentan nicht zur Stammelf unter Trainer Lothar Mattner zählt. "Wir warten die Entwicklung einfach ab. Einen Termin für die Entscheidung gibt es nicht", sagt Martin Braun, der Sportliche Leiter. Erik Raab war gestern nicht erreichbar.

u  SC Pfullendorf

(me). Der Turnverein Pfullendorf wurde am 2. August 1919 gegründet. Die Fußballabteilung machte sich 1921 als SC Pfullendorf selbstständig. Als etablierter Oberligist gelang im Jahr 1998 der Aufstieg in die Regionalliga Süd. Ein Höhepunkt war im Jahr 2000 die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte wurde 2006 in der ersten Runde des DFB-Pokals der 2:1-Sieg über Arminia Bielefeld. In der zweiten Runde kam dann gegen die Offenbacher Kickers (0:2) das Aus. Im SBFV-Pokal kreuzten sich oft die Wege mit dem FC Villingen. Dabei gab es im Jahr 2008 ein dramatisches Finale in Radolfzell, das der SCP nach zuvor strittigen Schiri-Entscheidungen im Elfmeterschießen mit 9:8 gewann. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga erwogen die Linzgauer wegen finanzieller Schwierigkeiten und Querelen im Verein zunächst einen Neubeginn in der Verbandsliga. Sie entschieden sich aber letztendlich mit Patrick Hagg als Trainer für einen Start in der Oberliga, bei dem in der vergangenen Runde Platz elf heraussprang.

Zugänge: Andreas Krenzler (SG Aulendorf), Daniel Sandhas (FC 09 Überlingen), Alen Lekavski (FC Singen 04), Stefan Hermanutz, Louis Streckel, Robin Hänsler, Marius Löffler (alle eigene U19).

Abgänge: Stefan Vogler (TSG Balingen), Moritz Heimpel (FC Radolfzell), Philipp Roller (SC Austria Lustenau), Kasper Abdulahad (SV Denkingen), Serach von Nordheim (1. CfR Pforzheim), Sascha Goebel (pausiert), Kevin Can Banoglu, Dominik Haber, Ümit Oytun, Marllex Abdulai, Nico Specker, Lucas Beyer (alle unbekannt).

Stadion: Geberit-Arena (Waldstadion): Kapazität: 10 000 Zuschauer (davon 432 überdachte Sitzplätze).